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Pflegeheime in NRW am teuersten

Foto: H.S.

01.08.2020

Im Durchschnitt mussten Senioren in stationärer Betreuung zur Jahresmitte Eigenanteile von monatlich 2015 Euro zahlen, 75 Euro mehr als im Januar. Das zeigen laut DPA Daten des Ersatzkassen-Verbands VdEK. Seit 2018 haben sich die Eigenanteile für Kosten, die über die pauschalierten Leistungen der Pflegeversicherung hinausgehen, um 243 Euro erhöht.
Ursache dafür sollen steigende Löhne der Pflegekräfte sein. Sie hätten sich seit 2015 um 19 Prozent erhöht.

Wie DPA weiter berichtet, hat das Land NRW die teuersten Heimplätze in der Republik. Betroffene müssen im Schnitt - trotz Pflegeversicherung - mehr als 2.400 Euro im Monat dazu zahlen. Das ist ein Anstieg um 68 Euro innerhalb eines Jahres. Am geringsten ist die Zuzahlung in Sachsen-Anhalt (1.436 Euro), der Bundesschnitt liegt bei 2.015 Euro und damit um fast 400 Euro unter dem NRW-Wert.

In den Summen ist der Eigenanteil für die Pflege und Betreuung enthalten. In NRW sind das 818 Euro im Monat, gut 100 Euro mehr als am 1. Januar 2019. Dazu kommen Kosten für Unterkunft, Verpflegung und für Investitionen in den Einrichtungen.

„Ein erster Schritt zur Entlastung der Pflegebedürftigen wäre die Begrenzung der Eigenanteile auf maximal 15 Prozent der Heimkosten“, sagte Frank Wübbold, Fachgruppenleiter Alter und Pflege beim Paritätischen NRW. Die Eigenbeteiligung sei ein „Geburtsfehler der Sozialen Pflegeversicherung aus den 90er-Jahren“. Zur Finanzierung könnten Steuermitteln eingesetzt werden.
Wer die Zuzahlung aus eigener Tasche nicht bezahlen kann wird oft nach lebenslanger Arbeit – entweder zum Sozialfall oder die Angehörigen werden zur Kasse gebeten.

Quelle: DPA