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Bundesweit: 5. Todestag von Alan Kurdi, dem Jungen am Strand - Mahnwachen

02.09.2020

Mahnwachen gegen das Vergessen
Am 2. September 2015 ertrank fast die gesamte Familie Kurdi, als sie Sicherheit und Frieden in der Europäischen Union suchte. Anlässlich des 5. Todestags der Familie werden wir Mahnwachen abhalten, um an das Schicksal aller Menschen, die im Mittelmeer ertrunken sind, zu erinnern.

#LeaveNoOneToDie

Warum werden die Mahnwachen veranstaltet?

Es ist zur Normalität geworden, dass schutzsuchende Menschen an Europas Außengrenzen sterben. Das muss sich ändern!

Am 2. September 2015 floh Abdullah Kurdi mit seiner Frau Rehanna Kurdi und seinen beiden Söhnen Ghalib und Alan zusammen mit anderen Flüchtenden aus der Türkei. Ihr Ziel war Griechenland, denn sie hofften in der Europäischen Union Sicherheit und Schutz zu finden. Als ihr Boot sank, ertrank fast die gesamte Familie. Nur der Vater überlebte.

Eine Reporterin fand die Leiche des jungen Alan, mit einem roten T-Shirt und einer blauen Hose bekleidet, mit dem Gesicht im Sand an einem türkischen Strand. Das Foto des kleinen Alan ging um die Welt, zeigte es doch an einem Einzelschicksal, was die Abschottungspolitik für flüchtende Menschen bedeutet.

Was ist geplant?

Am 2. September 2020 wollen wir in möglichst vielen Städten Alan, Ghalib, Rehanna und all denjenigen gedenken, die die Flucht über das Mittelmeer nicht überlebt haben. Dazu werden wir mit Transparenten, Kreidebotschaften, Redebeiträgen etc. auf die Situation im Mittelmeer aufmerksam machen.

Die Mahnwachen an diesem Tag, der für viele Menschen mit so viel Schmerz verbunden ist, finden bundesweit und in der Schweiz statt. Sie sind ein Aufschrei, um die Politik endlich zum Umdenken zu bewegen. Die Abschottungspolitik der EU tötet diejenigen, die bei uns Schutz suchen wollen.

Was kannst du tun?
Komm zu einer unserer Mahnwachen und erhebe deine Stimme, gegen die Abschottungspolitik der EU. Gibt es in deiner Stadt noch keine Mahnwache? Dann ergreife die Initiative und veranstalte selber eine. Es ist ganz leicht. Infos und Material erhältst du von uns. Schreib uns einfach eine E-Mail: mitmachen@sea-eye.de

Seid online in den sozialen Medien aktiv, postet und teilt Beiträge mit dem Hashtag #LeaveNoOneToDie

Wo gibt es Mahnwachen?

In diesen Städten veranstalten die Sea-Eye Lokalgruppen Mahnwachen:

Deutschland
Berlin:
Ab 18 Uhr auf dem Washington-Platz

Bonn:
Ab 18 Uhr vom Münsterplatz zum Hofgarten

Gießen:
Ab 16 Uhr am Kugelbrunnen auf dem Kreuzplatz

Hamburg:
Ab 17 Uhr Jungfernstieg Ecke Ballindamm

Kaiserslautern:
Ab 18 Uhr auf dem Guimarães-Platz

Köln:
Ab 18 Uhr auf dem Roncalli-Platz

Münster:
Ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz

Regensburg:
Die Mahnwache in Regensburg findet am 05. September statt.

Wiesbaden:
Ab 18 Uhr auf dem Marktplatz

Mainz: 5.9. um 19.00 Uhr
Gedenkkonzert für Alan Kurdi und seine Familie in St. Bonifaz (Bonifaziusplatz 1, 55118 Mainz) ein Gedenkkonzert. Es spielt das Ensemble Vocale Mainz.


Schweiz

Bern:
Ab 18 Uhr auf dem Helvetiaplatz

Bitte beachtet die geltenden Corona-Bestimmungen (Mindestabstand, Mund-Nasen-Bedeckung, etc.).

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Es war ein Foto, das um die Welt ging und die Menschen erschütterte: das Bild eines kleinen Jungen, der nach einem gescheiterten Fluchtversuch über das Meer tot an einem Strand der türkischen Küste lag. Der Name des Kindes ist Alan Kurdi. Sein Schicksal und das seiner Familie wurden zum Symbol für die verzweifelte Notlage von Hunderttausenden von Flüchtlingen, die vor Krieg und materieller Not flohen und in Europa eine sichere Zuflucht erhofften.

Am morgigen Tag jährt sich zum fünften Mal der Todestag von Alan Kurdi, seines Bruders Ghalib, seiner Mutter Rehanna sowie weiterer Insassen des gekenterten Bootes. Die zivile Seenotrettungs-Organisation Sea-Eye, die ein Rettungsschiff auf den Namen ALAN KURDI getauft hat, nimmt den Tag zum Anlass, um in mehreren Städten Deutschlands und der Schweiz Mahnwachen gegen die Abschottungspolitik der EU und für die Rechte geflüchteter Menschen durchzuführen sowie all derjenigen zu gedenken, die die Flucht über das Mittelmeer nicht überlebt haben. Dazu soll mit Transparenten, Kreidebotschaften, Redebeiträgen u.a. auf die Situation im Mittelmeer aufmerksam gemacht werden.

Die Tante von Alan, Tima Kurdi, ist aus Anlass der Gedenktage nach Deutschland gereist und wird bei Kundgebungen und Pressekonferenzen sprechen. Alle Orte der Mahnwachen sowie weitere Informationen finden sich unter:
Link

Es ist uns eine Ehre, dass wir das Buch von Tima Kurdi über das Schicksal ihrer Familie, das in deutscher Sprache unter dem Titel „Der Junge am Strand“ zur Frankfurter Buchmesse erscheinen wird, in unserem Verlag veröffentlichen können. Mehr Informationen zum Titel, siehe:
Link

Mit herzlichen Grüßen
Theo Bruns & Rainer Wendling