Diskriminierung melden
Suchen:

Corona- Impfhersteller geben Erklärung ab / AstraZeneca unterbricht Studie

Foto: H.S.

09.09.2020 - von H.S.

Neun amerikanische und europäische Pharmaunternehmen haben am letzten Dienstag in New York eine Erklärung abgegeben, die sie selbst „historisch“ nennen. Darin verpflichten sich die Konkurrenten in einem weltweiten Markt, bei der Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffes „die Integrität des wissenschaftlichen Prozesses aufrechtzuerhalten“. Wie die New York Times meldet, versichern die Arzneimittelhersteller ausserdem, über einen möglichen Corona-Impfstoff auf der Grundlage "großer, qualitativ hochwertiger klinischer Studien" erst dann zu entscheiden, und die Zulassung eines Impfstoffs nur zu beantragen, wenn sich der Impfstoff als wirksam und sicher herausgestellt habe.

In der Erklärung heißt es:
Wir verpflichten uns:
- Die Sicherheit und das Wohlergehen der geimpften Personen stets zu unserer obersten Priorität zu machen.
- weiterhin hohe wissenschaftliche und ethische Standards hinsichtlich der Durchführung klinischer Studien und der Strenge der Herstellungsverfahren einzuhalten.
- Nur nach dem Nachweis der Sicherheit und Wirksamkeit durch eine klinische Studie der Phase 3, die so konzipiert und durchgeführt wird, dass sie den Anforderungen von fachkundigen Aufsichtsbehörden wie der FDA entspricht, eine Genehmigung oder Genehmigung für die Notfallverwendung zu beantragen.
- Zur Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung und eines ausreichenden Spektrums an Impfstoffoptionen, einschließlich solcher, die für den weltweiten Zugang geeignet sind.
- Wir glauben, dass dieses Versprechen dazu beitragen wird, das Vertrauen der Öffentlichkeit in das strenge wissenschaftliche und regulatorische Verfahren zu sichern, mit dem COVID-19-Impfstoffe evaluiert werden und letztendlich zugelassen werden können.

Die Notfallverwendung wird also nicht ausgeschlossen.

Katie Thomas bewertet in der New York Times die Erklärung der Pharmaunternehmen als Versuch, das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Pharmaindustrie wieder herzustellen. In den USA und anderswo besteht die Sorge, dass Corona-Impfstoffe überhastet auf den Markt gebracht werden könnten. So hatte z.B. Präsident Trump in den letzten Wochen behauptet, dass ein Impfstoff noch vor dem Wahltag - dem 3. November - zur Verfügung stehen kann. Nicht nur in der amerikanischen Bevölkerung herrscht große Skepsis gegenüber möglichen Corona-Impfstoffen, die zu früh auf den Markt gebracht werden könnten.

AstraZeneca unterbricht Studie
Ebenfalls am Dienstag hat das britisch-schwedische Pharmaunternehmen AstraZeneca seine weltweite Studie mit einem Coronavirus-Impfstoff "wegen einer ernsten und unerwarteten Nebenwirkung bei einem Teilnehmer" abgebrochen, um eine Sicherheitsüberprüfung durchzuführen. Dabei handele es ich, so das Unternehmen, um "eine Routinemaßnahme, die immer dann durchgeführt werden muss, wenn eine potenziell unerklärliche Krankheit in einer der Studien auftritt, während diese durchgeführt wird, um sicherzustellen, dass wir die Integrität der Studien aufrechterhalten". Der von AstraZeneca hergestellte Wirkstoff AZD1222 beruht laut finanz.net auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Die Papiere des Unternehmens gerieten am Mittwoch vorbörslich kräftig unter Druck.

Die neun Unterzeichner der Erklärung sind:
Astra-Zeneca, BioNTech - which is developing the vaccine in partnership with Pfizer,
Glaxo-Smith-Kline, Johnson & Johnson, Merck, Moderna, Novavax, Pfizer, Sanofi. Link

Wir wissen ja alle, dass solche Erklärungen meist das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt werden, interessant ist aber welche Pharmaunternehmen, NICHT unterschrieben haben!

Quelle: New York Times