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Rund 164.000 Metallerinnen und Metaller im Warnstreik

Foto: H.S.

04.03.2021 - von Silke Ernst

Die IG Metall fordert für die mehr als 3,8 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in dieser Tarifbewegung ein Zukunftspaket. Dies beinhaltet Beschäftigungssicherung, Zukunftstarifverträge für Betriebe sowie eine Stabilisierung der Entgelte. Konkret fordert die IG Metall ein Volumen von vier Prozent, das je nach Situation der Betriebe zur Stärkung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen oder zur Finanzierung von Maßnahmen der Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann. Mit Zukunftstarifverträgen sollen passgenaue betriebliche Lösungen gefunden werden, die Zusagen für Investitionen, Standorte, Beschäftigung und Qualifizierung enthalten.

* Heute mehr als 17.000 im Ausstand
* Schwerpunkt im Bezirk Bayern mit rund 6.000 Beschäftigten

Frankfurt am Main – Mehr als 17.160 Beschäftigte haben sich am 4.3.21 im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie bundesweit an Warnstreiks beteiligt (Stand: 14 Uhr). Am Montag und Dienstag hatten jeweils bis zum Nachmittag insgesamt 87.500 Beschäftigte die Arbeit kurzzeitig niedergelegt. In den Abend- und Nachtstunden waren an beiden Tagen Zehntausende weitere Kolleginnen und Kollegen dem Aufruf der IG Metall gefolgt. Seit Ende der Friedenspflicht am Montag, 3. März um 24 Uhr, waren somit insgesamt rund 163.760 Metallerinnen und Metaller im Warnstreik. Sie haben mehr als 350 betriebliche Aktionen durchgeführt.

Am dritten Warnstreiktag lag der Schwerpunkt der Warnstreiks im Bezirk Bayern. Dort legten 5.880 Beschäftigte aus 30 Betrieben kurzzeitig die Arbeit nieder. Allein in Schweinfurt waren bei ZF (Werk Süd), SKF (Werk 3), Bosch Rexroth, Ewellix, Horton Europe und SRAM 2.600 Metallerinnen und Metaller im Warnstreik. 1.000 von ihnen haben an einer Kundgebung teilgenommen. Unter dem Motto „200 für 20.000“ haben sich in Bamberg Delegationen von elf Betrieben mit 200 Teilnehmern auf dem Maxplatz zu einer bunten Kundgebung getroffen – stellvertretend für die 20.000 Metall- und Elektrobeschäftigten in der Region.

Etwa 4.210 Beschäftigte traten im IG Metall-Bezirk Nordrhein-Westfalen in den Warnstreik. 670 von ihnen trafen sich in Gelsenkirchen, Lippstadt und Hemer zu Warnstreikkundgebungen im Autokino.

Rund 2.160 Beschäftigte traten im Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt kurzzeitig in den Ausstand. Hiervon waren 15 Betriebe betroffen.

Im IG Metall-Bezirk Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Saarland) folgten 2.090 Metallerinnen und Metaller aus mehr als 20 Betrieben dem Aufruf der Gewerkschaft zum Warnstreik, darunter Beschäftigte von Continental in Karben, Rheinböllen und Frankfurt. Beschäftigte von Carl Zeiss in Jena beteiligten sich an einem Homeoffice-Warnstreik.

Im Bezirk Baden-Württemberg legten 1.750 Beschäftigte aus 25 Betrieben die Arbeit nieder. Bei Bürkle in Freudenstadt bildeten 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit Beschäftigten weiterer Betriebe eine Menschenkette rund um das Werksgelände, in Gutach trafen sich 200 Metallerinnen und Metaller von Schondelmaier und ABB Stotz vor dem Werkstor zu einer Kundgebung.

Im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen warnstreikten rund 1.000 Beschäftigte aus 9 Betrieben, im Bezirk Küste 70 Beschäftigte.

Am Nachmittag und am Abend starten weitere Betriebe und Schichten ihre Warnstreiks. Mit den Warnstreiks und Kundgebungen wollen die Beschäftigten ihren Tarifforderungen Nachdruck verleihen und gegen das unzureichende Angebot der Arbeitgeber protestieren.

Für Freitag, 5. März, sind bereits weitere Warnstreiks und Aktionen bundesweit geplant. Hier eine kleine Auswahl:
- 10.00 Uhr:Demozug zum Bahnhof und Menschenkette in Tuttlingen (Baden-Württemberg)
- 13.15 Uhr: Menschenkette in Augsburg (Bayern)
- 13.00 Uhr: Kundgebung im Autokinoformat in Schwerte (Nordrhein-Westfalen)

4.3.2021:
Knapp 20.000 Beschäftigte aus mehr als 140 Betrieben haben sich heute im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie bundesweit an Warnstreiks beteiligt (Stand: 14 Uhr). Seit Ende der Friedenspflicht am Montag, 3. März, um 24 Uhr waren insgesamt rund 87.500 Metallerinnen und Metaller im Warnstreik. Damit haben sie ihrer Tarifforderung Nachdruck verliehen und gegen das unzureichende Angebot der Arbeitgeber protestiert.

Der Schwerpunkt der Warnstreiks lag am Mittwoch im IG Metall-Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Dort legten rund 5.610 Beschäftigte aus 19 Betrieben kurzzeitig die Arbeit nieder.

4.120 Beschäftigte aus 15 Betrieben traten in Bayern in den Warnstreik. Bei Schaeffler in Schweinfurt hat am Morgen eine Kundgebung mit 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattgefunden. Bei MTU in München waren 800 Metaller bei einer „Warnstreik-Karawane“ mit neun 30-minütigen Warnstreiks dabei.

3.450 Beschäftigte traten in Baden-Württemberg kurzzeitig in den Ausstand. 37 Betriebe waren davon betroffen. Allein 660 Kolleginnen und Kollegen aus mehreren Betrieben beteiligten sich bis zum frühen Nachmittag an Frühschlussaktionen im Bereich der Geschäftsstelle Reutlingen-Tübingen.

Im IG Metall- Bezirk Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Saarland) folgten rund 3000 Metallerinnen und Metaller aus 28 Betrieben dem Aufruf der Gewerkschaft zum Warnstreik. Unter anderem legten 200 Beschäftigte der Frühschicht von CompAir und Boge in Simmern ab 6.30 Uhr zeitweise die Arbeit nieder. Jörg Köhlinger, Leiter der IG Metall Mitte und Verhandlungsführer, forderte die Arbeitgeber vor dem Werkstor auf, ihre Blockadehaltung aufzugeben.

Im Bezirk Berlin, Brandenburg und Sachsen gingen 2.240 Beschäftigte aus 14 Betrieben in den Ausstand, darunter auch Siemens und BMW.

In Nordrhein-Westfalen beteiligten sich 1.250 Beschäftigte an den Warnstreiks. Bei einer Nachtaktion bei AluNorf in Neuss gingen 250 Beschäftigte mit Fackeln vor das Werktor. Die größte Aktion fand in Arnsberg statt: In einem eigens für die Kundgebung aufgebauten Autokino beteiligten sich 250 Beschäftigte als Delegationen aus 20 Betrieben aus der Region an dem Warnstreik.

Im Bezirk Küste konzentrierten sich die Warnstreiks auf den Betrieb Diehl Aviation in Hamburg. Hier beteiligten sich 230 Kolleginnen und Kollegen.

Am Dienstag waren bis zum frühen Nachmittag rund 60.000 Kolleginnen und Kollegen dem Aufruf zum Warnstreik gefolgt. Später am Nachmittag kamen weitere 7.600 hinzu, sodass sich seit Ende der Friedenspflicht bisher insgesamt rund 87.500 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt haben.

Für Donnerstag, 4. März, sind bereits weitere Warnstreiks und Aktionen bundesweit geplant. Hier eine kleine Auswahl:
- 9.30 Uhr Gemeinsame Kundgebung der Beschäftigten von ZF, SKF, Bosch Rexroth und weiteren Betrieben in Schweinfurt (Bayern).
- 12.00 Uhr: Aktionen vor dem Werkstor der Firma Schondelmaier in Offenburg (Baden-Württemberg)
- 12:45 Uhr: Kundgebung im Autokinoformat im Amphitheater Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) mit Bezirksleiter Knut Giesler
- 13.00 Uhr:
Gemeinsamer Autokorso von Beschäftigten der Firmen Häfele, SKF, Procter & Gamble, Kieback, Jenoptik und Thales (Berlin)

Quelle: PM IG-Metall 3.3.2021