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Unzufriedenheit der Bürger und AfD-Zustimmung steigen

Foto: H.S.

07.06.2023 - von Horst Gehring

Nach langjähriger Parteizugehörigkeit habe ich vor einiger Zeit aus tiefer Enttäuschung die SPD verlassen. Allerdings kommt der Höhenflug der AfD für mich nicht unerwartet. Als ehemaliger Arbeits- und Sozialexperte bin ich es leid geworden, die seit Jahren anhaltenden Versprechen der SPD z.B. zur Abschaffung der Doppelverbeitragung in der betrieblichen Altersvorsorge noch ernst zu nehmen. Durch meine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit für viele "Direktversicherungsgeschädigte" erreichen mich aber wöchentlich immer noch E-Mails, die derzeit mit der AfD sympathisieren.

"Nicht alle Sympathisanten der AfD teilen deren Weltansicht und Werte. Viele Menschen haben einfach genug vom Reform-Gezerre in Berlin, fragen sich, wie sie die Klimawende im eigenen Heizungskeller bezahlen sollen, und sind gerade dabei, ganz grundsätzlich das Vertrauen in die deutsche Politik zu verlieren. Deshalb könnte sich der gefährliche Trend zur AfD verfestigen oder sogar noch verstärken. Ein weiterer Schwerpunkt ist die derzeit noch hohe Inflationsrate, die viele Renter zusätzlich belastet. Wer auf den berechtigten Unmut der Wähler nicht mit konstruktiver Politik reagiert, spielt mit dem Feuer und versündigt sich an der deutschen Demokratie."

Bei 18 Prozent für die AfD bundesweit kann man nicht mehr von einer Randerscheinung sprechen. Eine Schmach für Olaf Scholz und seine Sozialdemokraten. Die SPD muss zeigen, dass sie handeln und Probleme lösen kann. Über Jahrzehnte hatte ich einen ausgezeichneten Kontakt zu Mitgliedern des Arbeits- und Sozialausschusses in Berlin.Gemeinsam mit Ralf Kappschack haben wir versucht, Probleme der betrieblichen Altersversorgung aufzuarbeiten.
Im März 2004 hat sich die Aussage des Osnabrücker FDP - Politikers Carl-Ludwig Thiele bestätigt, dass ca. 90 Prozent der Parlamentarier in Berlin die Problematik des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes nicht verstanden haben. Das macht sich auch heute noch bemerkbar. Ganz besonders vermisse ich die Kommunikation mit Herrn Manuel Gava, der für tausende von Osnabrückern sich als Fehlbesetzung erwiesen hat!

Quelle: Horst Gehring