08.03.2021
Feministische Gruppen rufen für den 8. März um 11 Uhr zur Kundgebung im Invalidenpark in Berlin auf:
Anlässlich des 8. März – des Internationalen Frauen*kampftags – sagen wir: Wir kriegen die Krise! Im Zuge der Coronapandemie sind feministische Kämpfe zum Thema Gesundheit so wichtig wie nie zuvor. Zum einen wird deutlich, dass die feminisierte Arbeit im Gesundheitssektor unfair entlohnt und als selbstverständlich hingenommen wird. Zum anderen ist erkennbar, wie prekär die gesellschaftlichen Bedingungen für die Gesundheit von Frauen* und queere Personen sind: Schwangerschaftsabbrüche werden durch die Pandemie extrem erschwert, häusliche Gewalt gegen Frauen* und Queers hat Konjunktur. Das zeigt: Ihr wollt unsere Arbeit, aber ihr gebt uns nicht unsere Rechte! Zwar hat die Coronapandemie den politisch Verantwortlichen die Bezeichnung »systemrelevant« für den Erziehungs- und Gesundheitssektor abgerungen und damit das Eingeständnis geliefert, dass die sogenannten Frauenberufe die elementarsten für unsere Gesellschaft sind. Doch bleibt diese Anerkennung weiterhin ein Lippenbekenntnis. Wir gehen auf die Straße, damit diese wichtige Arbeit sichtbar wird, sie anerkannt, fair entlohnt und gerecht zwischen den Geschlechtern verteilt wird!
Der Gesundheitssektor steht aktuell beispielhaft für gesellschaftliche Sorgearbeit. »Es ist kein Zufall, dass Angestellte in Sorgeberufen schlecht bezahlt, prekär beschäftigt und überlastet sind: Nach wie vor werden sie als sogenannte Frauenberufe gesehen und damit gesellschaftlich abgewertet«, sagt Anna Will von feminist*dialogues. »Dabei funktioniert unsere Gesellschaft nicht ohne professionelle und private Pflege, Erziehung, Hausarbeit, Reinigungsarbeit, Sozialarbeit oder auch emotionale Arbeit. Eine grundsätzliche Anerkennung der Arbeit, die beinhaltet, sich um andere Menschen zu sorgen, ist nötig.« Dafür braucht es eine Umstrukturierung der gesamten Gesellschaft hin zu einer Care-Ökonomie inklusive Politikern, die Sorgearbeit geschlechtergerecht verteilen und Sorgeberufe fair entlohnen.
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