27.04.2021
Der Zustand der Pflege in Deutschland steht in der Corona-Pandemie besonders im Fokus. Das Pflegepersonal erfährt symbolische Anerkennung für seine unverzichtbare, „systemrelevante“ Arbeit. Beifall, mediale Präsenz und vereinzelte Sonderzahlungen können den Sachverhalt jedoch nicht verdecken, dass die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung in der Pflege grundlegend verbessert werden müssen.
Seit den 1970er-Jahren werden Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen immer stärker dem Wettbewerb ausgesetzt. Das Vordringen internationaler Pflegekonzerne und zahlreicher privater Träger, die ihre Leistungen gewinnorientiert anbieten, setzt öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen unter Druck. Die wachsenden Kosten des Pflegebereichs sollten durch die Einführung von Fallpauschalen und die Pflegeversicherung begrenzt werden. Sie brachten allerdings Ausgründungen, Tarifflucht und niedrige Löhne, einen enorm verdichteten Arbeitsablauf und eine Überforderung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen mit sich. Hinzu kommen neue soziale Ungleichheiten und gesellschaftliche Spaltungen, die sich u.a. in privaten Zuzahlungen für zusätzliche Leistungen und im prekären Einsatz von Arbeitsmigrant_innen in der häuslichen Pflege manifestieren.
Gemeinsam wollen wir erkunden, wo die Ursachen dieser Entwicklung liegen und welche Anstrengungen notwendig sind, um die Pflege als einen Schlüsselberuf des 21. Jahrhunderts sozial und fair auszugestalten.
Mit Alexander Jorde, Jun.-Prof. Dr. Nicole Kramer, Prof. Dr. Michael Simon, Sylvia Bühler (angefragt) und Brigitte Döcker.
Dienstag, 27. April 2021, 18.00 - 19.30 Uhr
Das digitale Podium kann am Veranstaltungstag unter Link als Livestream abgerufen werden. Wir werden auf der Seite auch weiterführende Informationen bereitstellen und historische Dimensionen des Themas zudem in den nächsten Wochen über unseren Twitterkanal @feshistory unter dem Hashtag #sozialepflege aufgreifen.
Näheres zur Veranstaltung entnehmen Sie bitte der Einladung im Anhang.
Um uns die Planung zu erleichtern, wären wir über eine Anmeldung bis zum 23. April unter public.history@fes.de dankbar.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und die Weiterleitung an Interessierte.
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