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Langjährige WDR-Fernsehmoderatorin des WDR: Hier herrscht Jugendwahn

Foto: H.S.

29.07.2021 - von Hanne Schweitzer

17 Jahre hat die freie Journalistin Simone Standl die "Lokalzeit Köln" des WDR moderiert. Nun wurde sie geschasst. Im Gespräch mit t-online sagt sie dazu: "Es gab ein einziges Gespräch, in dem man mir mitteilte, dass in sieben Monaten Schluss ist. Niemand hat nach meiner persönlichen Situation gefragt. Ich habe zwei Töchter, die beide im Studium sind. Heute steht man doch mit 59 Jahren noch voll in Lohn und Brot und denkt nicht an Rente. Ich hätte gerne noch ein paar Jahre moderiert, vielleicht bis 65".

Beim WDR begründet man die Entscheidung damit, dass der Sender "diverser" werden müsse. Darüber kann man (hinter vorgehaltener Hand) im Haus am Wallrafplatz nur lachen. In den allermeisten Abteilungen zittern die Nichtfestangestellten über 45 vor der nächsten Konferenz und der nächsten Programmreform. Stets sind es die Älteren, die abgebaut werden. Altersdiskriminierung? Ja. Und Frauendiskriminierung. z.B. Claudia Ludwig, Moderatorin von
von „Tiere suchen ein Zuhause“ oder Christine Westermann.
1.7.2021

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Neue Zürcher Zeitung am 29.7.2021
Zum "Fall" Simone Standl und WDR schreibt die NZZ das Folgende:

"In der «Bild am Sonntag» erklärte sie (Standl) jetzt, sie sei entlassen worden, um einer Kollegin mit Migrationshintergrund Platz zu machen. Tatsächlich folgt ihr Sümeyra Kaya, die sich als «Ruhrpottpflanze mit anatolischen Wurzeln» bezeichnet. ...
Den zuvor von Standl erhobenen Vorwurf der Altersdiskriminierung will man ebenfalls nicht gelten lassen. Das Alter – Standl ist 59, Kaya 38 – habe bei der Entscheidung im Fall Standl keine Rolle gespielt. ... Immerhin kann Standl sich über eine, wie der WDR findet, «sehr faire» Abfindung freuen. Gerne hätte man mit ihr weitergearbeitet. Doch nach den jüngsten Vorwürfen sei das Vertrauensverhältnis inzwischen so schwer gestört, dass der WDR sein Angebot zur Weiterbeschäftigung zurückgezogen habe. ..." Link

Quelle: H.S. t-online, Kölner Stadt-Anzeiger