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Köln: Bäume - bruche mer nit

Foto: H.S.

12.11.2021

DEUTZ: BAUMFÄLLUNGEN WEGEN NEUBAU DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KÖLN

604 Bäume
werden in den nächsten Jahren in Deutz gefällt. Bauherr der neuen TH ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB). Mit den Fällungen von 132 Bäumen soll in diesem Winter begonnen werden. Fortsetzung folgt in den nächsten Jahren. „Insgesamt stehen auf dem Gelände 818 Bäume. 604 müssen gefällt werden, 247 werden ersetzt, 347 nicht“.
November 2021

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NIPPES: BAUMFÄLLUNGEN IM RAHMEN DER SANIERUNG UND ERWEITERUNG DES BARBARA-VON-SELL-BERUFSKOLLEGS UND DES ABRISSES UND NEUBAUS DER EDITH-STEIN-REALSCHULE in KÖLN

Die Kölner Verwaltung hat einen Plan vorgelegt, der die Fällung von 102 Bäumen vorsieht. Konkret gebe es derzeit Fällanträge für 52 Bäume zum Bauvorhaben, so die Grünen. „Die Pläne zeigen, dass die Verwaltung offensichtlich nicht sorgsam darauf geachtet hat, so wenige Bäume wie möglich für diese Maßnahmen zu fällen. Wir halten die Maßnahmen zur Sanierung und Erweiterung der Schulen für dringend geboten, weshalb ein Schutz aller Bäume leider nicht möglich ist. Wir haben in Gesprächen mit der Stadtverwaltung und den von ihr beauftragten Externen darauf gedrängt, möglichst viele Bäume zu retten“, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Es ist zum Weinen! Die meisten Bäume fallen der Ausschachtung für eine Tiefgarage zum Opfer, um aufgrund einer unsinnigen Landesverordnung genügend Parkplätze für die Schulen zur Verfügung zu stellen. Einen Steinwurf entfernt gibt es einen Parkplatz, den ich täglich sehe und nie voll ist und unter dem Bezirksrathaus dazu noch eine leere Tiefgarage. Und genauso leer wird die Tiefgarage der Schulen sein, denn jeder vernünftige Berufskolleg-Schüler kommt in dieser Stadt sowieso mit dem Fahrrad oder der KVB zur Schule. Über die Klimabilanz solcher Tiefgaragen will ich gar nicht erst reden“, sagt Max Beckhaus, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der BV Nippes. Die Grünen fordern außerdem, die Neupflanzungen auf dem Gelände deutlich zu erhöhen und Fassadenbegrünung anzubringen.
November 2021
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INNENSTADT: BAUMFÄLLUNGEN AM VENLOER WALL UND IN DER KREUZERSTRASSE
BAUMFÄLLUNGEN VENLOER WALL

An dem Standort Venloer Wall müssen auf Grund der Errichtung, der Arbeiten auf der Baustelle und aus Sicherheitsgründen voraussichtlich 17 Bäume und 8 Sträucher gefällt werden.

BAUMFÄLLUNGEN KREUTZERSTRASSE
Am Standort 2 (Bouleplatz) befinden sich entlang der Kreutzerstraße drei Bäume die auf Grund der Bautätigkeit allein durch einen Rückschnitt leider nicht zu halten sind. Bei drei weiteren Bäumen wird geprüft, ob ein Rückschnitt ausreichend ist. Wenn das Gebäude auf dem Grundstück abgesteckt und eingemessen ist, kann hierzu eine abschließende Aussage getroffen werden.

Stadt Köln verhindert Bürgerbeteiligung:
Außengelände zweier KITAS bedroht
Die Elternbeiräte der Kitas Venloer Wall 13 und 13 a wurden am 22.Juni 2021 von der Stadt Köln über die Bebauung des Außengeländes der Kitas und der Rodung des Baumbestands am Grüngürtel informiert. Trotz gesetzlicher Vorgabe wurden die Elternbeiräte nicht in den Planungsprozess eingebunden.
Das Außengelände wurde als Ersatzstandort für die sanierungsbedürftige Montessori-Grundschule Gilbachstraße ausgewählt. Die Presse wurde im Juli 2020 informiert, die tatsächlich Betroffenen aber erst im Juni 2021. Anstatt mit den Eltern eine gute Lösung zu suchen, hat das Dezernat IV dem Vorhaben ohne Beteiligung zugestimmt. Eine Beteiligung des Elternbeirats wäre laut Kinderbildungsgesetz NRW notwendig gewesen.

Für die Bebauung mit der Interimsschule müssen große Teile des alten Baumbestands gefällt werden. In den Sonntagreden der Stadtverwaltung gegen den Klimawandel und die Hitze heißt es zwar "Bäume, Bäume, Bäume, hier aber sollen ohne Not zahlreiche alte Bäume aus dem Grüngürtel entfernt werden.

Große Teile der Elternschaft sind entsetzt über den Mangel an Transparenz von Seiten der Stadtverwaltung. Dies entspricht nicht dem beschlossenen Leitlinienprozess Bürgerbeteiligung der Stadt Köln. Das Vorhaben hinterlässt den sehr bitteren Beigeschmack eine "Done Deal", um Gegenstimmen möglichst klein zuhalten. ...
Es stellt sich die Frage, inwieweit Alternativen überhaupt ernsthaft geprüft wurden. So wäre z.B. neben dem Offenen Ganztags-Bereich der Montessori-Grundschule eine Bebauung ohne Fällung von altem Baumbestand möglich. Hier wäre auch für die geplanten 360 Kinder ausreichend Platz, diese haben auf dem aktuell geplanten Standort praktisch keinen Schulhof.

Ist dieser Interimsstandort wirklich zu Ende gedacht oder hat man aufgrund des Sanierungsrückstaus erneut "mit Bauchschmerzen" einem solchen Bauvorhaben zugestimmt, wie schon der Containerschule im Bürgerpark?

Die Suche nach geeigneten Ausweichräumen sollte wiederholt werden, da davon auszugehen ist, dass im Zuge der Corona-Pandemie etliche Bürogebäude in der Innenstadt leerstehen, welche kostengünstig und im Sinne der Nachhaltigkeit sogar schneller nutzbar gemacht werden können. Beispiele dafür gibt es bereits, wie das neu entstehende Gymnasium an der Aachener Straße im ehemaligen Bürogebäude von unity media zeigt.

DIE ELTERNBEIRÄTE DER KTIAS Venloer Wall 13 und 13 a FORDERN:
- Sofortiger Bau- und Rodungsstopp auf dem Gelände
- Sucher nach einem nachhaltigen Alternativstandort
- In Zukunft frühzeitig aktiv in Belang die ihre Kinder und ihr Auswachsen beeinflussen, eingebunden zu werden. So kommt man Unzufriedenheiten und Konflikten zuvor und gestaltet einen Kommunikation von BürgerInnen und Verwaltung auf Augenhöhe.

Kontakt: elternbeirat-kita-venloer-wall-13a@netzfrei.org
Bildmaterial zur gemeinfreien Verwendung: Link

Konrad Adenauer würde sich im Grabe umdrehen
Um ihr jahrelanges Versagen bei der Suche nach geeigneten Schulsandorten zu kaschieren, legt die Gebäudewirtschaft jetzt die Axt an den Inneren Grüngürtel. Am Venloer Wall sollen weite Teile des Außengeländes zweier städtischer KITAS bebaut werden um als Interim-Standorte für verschiedene sanierungsbedürftige Schulen genutzzt zu werden. Damit werden die Spiel und Entfaltungsmöglichkeiten der Kita-Kinder drastisch reduziert. Auch die bisher vorgehaltenen Naturerfahrungen für die Jüngsten werden damit der Vergangenheit angehören, was große Teile der Elternschaft bereits kritisieren. Insbesondere die mangelnde Information und Transparenz seitens der städtischen Stellen hat für erheblichen Unmut gesorgt.

Das Projekt wir auch unmittelbare Auswirkungen für die Kölner Naturfreunde haben: Die geplanten Baukörper grenzen direkt an den kleinen Garten des Naturfreundehauses Mitte; dieses verschwindet fortan hinter einer überdimensionalen Stahlfassade. Es ist empörend, dass die Stadtverwaltung derart rücksichtslos mit dem traditionsreichen Haus, welches hier seit 71 Jahren steht, umgeht. Die Kölner Naturfreunde sind bislang weder informiert, in Kenntnis gesetzt oder gar in die Planung miteinbezogen worden.

Nach Protesten von Elternbeiräten und AnwohnerInnen hat sich nun die Bezirksvertretung Innenstadt im Rahmen einer aktuellen Stunde mit dem Konflikt befasst. Die Linke hatte bereits im Vorfeld Fragen zu Alternativstandorten, Bebauungsplan und Umweltverträglichkeitsprüfungen gestellt, die allesamt ausweichend beantwortet wurden.
Dass die städtische Gebäudewirtschaft den Standort "für geeignet und alternativlos" hält, überrascht nicht wirklich. Das eigentlich Erschütternde ist aber, dass das Grünflächenamt die geplanten Rodungen und Baumfällungen mitträgt, obwohl man "nur im äußersten Notfall an die Grünflächen" gehen würde (Kölner Stadt-Anzeiger, 20.9.2021). Dabei ist der Notfall längst eingetreten. Er nennt sich Klimanotstand und wird heute seitens Politik, Wissens- und Bürgerschaft nicht mehr ernsthaft in Zweigel gezogen. Allein in der Kölner Stadtverwaltung hat sich offenbar - und hartnäckig - ein Refugium für Betonköpfe gebildet, die auf Biegen und Brechen ihre oftmals unnötigen Bauvorhaben durchpeitschen wollen. In diesem Fall gegen den ausdrücklichen Rat von AnwohnerInnen und Elternbeirat, wider jede Vernunft und ohne wirkliche Notwendigkeit.
Bezeichnenderweise scheint es auch keine Pläne über die verkehrliche Erschließung des Interim-Schulbaus zu geben, Elterntaxis und so. Hauptsache, es wird gerodet, dann schauen wir weiter. Es ist ein Skandal. Michael Scheffer, 09/2021

Stadt Köln Mitteilung öffentlicher Teil vom 28.10.2021 Bezirksvertretung 1 (Innenstadt) Baumfällungen - Schulbauprojekt Venloer Wall 13b
Für sechs dringend sanierungsbedürftige Schulen an fünf Standorten in der Innenstadt sollen an zwei neuen Interimsstandorten, an der Kreutzerstr. 11 und am Venloer Wall 13b, Ausweichquartiere geschaffen werden. Diese werden zunächst von zwei der Innenstadtschulen vorübergehend genutzt, damit deren Schulgebäude saniert oder neugebaut werden können. Anschließend stehen die Interimsbauten für die nächsten beiden Schulen zur Verfügung, um auch dort die notwendigen Schulprojekte umzusetzen.

Quelle: Stadtverwaltung Köln, Grüne Köln, Kitas Venloer Wall, Naturfreundehaus Köln-Mitte