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Offener Abschiedsbrief an den Vorstand des Deutschen Journalistenverbands + dessen Gefolge

Foto: H.S.

03.02.2022 - von Reiser, Klöckner, Kappel,Kramp, Weichert, Baab, Klöckner

Die „Vierte Gewalt“ — ist sie heute überhaupt noch mehr als der Steigbügelhalter der ersten? Etablierte Journalisten gebärden sich derzeit wie eine Mischung aus inoffiziellen Regierungssprechern, Impf-Verkündigern und Volkserziehern. Auch zur NATO und ihren Verbrechen stehen die Heroen der Laptoptastatur in Treue fest. Speziell zwischen Qualitätsjournalisten und die offizielle Corona-Linie passt kein Blatt Papier. Unbotmäßige Kollegen, die verpetzt und ausgegrenzt wurden, werden im Regen stehen gelassen. Als würde nicht gerade der kritische Geist, der Widerspruch, der unausrottbare Hang zum Selberdenken die Medienlandschaft in diesem Land lebendig halten. Dieses traurige Versagen überall bündelt sich nun in einer Institution, die in Jahren des Medienfunktionärstums zu einer Karikatur ihrer selbst erstarrt ist: dem Deutschen Journalistenverband. Warum eigentlich sollte jemand, der den Namen „Journalist“ noch verdient, dort Mitglied bleiben? Reicht als Grund das befriedigende Gefühl, bei Veranstaltungen mit dem einschlägigen Ausweis wedeln zu können? Dem Autor reicht es. Er ist ausgetreten und sagt DJV-Chef Frank Überall auf unmissverständliche Weise, warum.
weiterlesen bei Gewerkschaftsforum unter: Link


Norbert Häring: Der deutsche Journalismus ist seit 2014 (Ukraine-Krise, Maidan-Putsch) gewaltig auf den Hund gekommen

Was Deutschland anbelangt, arbeitet er längst nicht mehr im Sinne der vierten Gewalt. Wie immer und überall bestätigen Ausnahmen die Regel. Nun aber in zwei Jahren Corona-Krise ist anscheinend ein vorläufiger Tiefstand erreicht. Alle elektronischen Medien führen vom frühen Morgen bis tief in den Abend hinein Corona im Mund. Die Zeitungen stehen dem nicht nach. Da hilft nur Abschalten bzw. abbestellen. Alle Medien sind quasi als Regierungssprecher tätig.
Das Corona-Regierungsnarrativ wird hoch und runter unkritisch nach gebetet. Doch damit nicht genug: Einzelne Medien stechen da noch übel heraus, indem sie die von der Regierung erlassenen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung als zu lasch bezeichnen und eigene Vorschläge zur Verschlimmbesserung und ein härteres Kujonieren der Bevölkerung fordern und auf die Titelseiten knallen.
Ähnlich ging es bereits in der Ukraine-Berichterstattung vonstatten. Es zählte das Narrativ der Regierung. Das es oft an der Realität vorbeiging, interessierte den deutschen Journalismus nicht.
Damals konnte uns das, und erst recht heute, kann uns das auf den Gedanken bringen, betreffs der Medien, des Journalismus, finde eine Gleichschaltung statt. Oh, böses Wort! Negativ konnotiert. Weil an die Nazizeit erinnernd. Das darf man heute weder sagen, noch schreiben. Böse, böse!
Man muss es aber auch nicht benutzen. Denn da bin mir nämlich ziemlich sicher: eine solche Gleichschaltung findet auch gar nicht statt. Das funktioniert subtiler. ...

weiterlesen bei Norbert Häring unter: Häring Link und schauen Sie sich das Video unter diesem Text an: „Wie ein Medienkonzern seine Journalisten auf bedingungslose Unterstützung der Pandemie-Politik festgelegt hat“.

[b]Markus Klöckner: ZOMBIE JOURNALISMUS - Was kommt nach dem Tod der Meinungsfreiheit?

„Die Schamlosigkeit, mit der nicht mehr nur einzelne Journalisten, sondern Redaktionengleich reihenweise Journalismus zur Durchsetzung ihrer Weltbilder missbrauchen, kann man nur noch als journalistische Schande bezeichnen“, so Klöckner.
"Das was Medien in den letzten 18 Monaten in der Pandemieberichterstattung abgeliefert haben, das hat mit wirklichem Journalismus einfach nichts zu tun", sagt Marcus Klöckner, Autor des jüngst erschienenen Buches "Zombie-Journalismus". Er konstatiert ihren Totalausfall, dessen Anfänge weit früher als in der Corona-Krise zu finden sind. Medien waren, wie er sagt, schon immer systemstabilisierend. Das schöne Bild der Medien als vierte Gewalt, als Watch-Dog der Politik, hatte nie etwas mit der tatsächlichen Realität zu tun. Woher rührt der Totalausfall?
Fragt man den Medienwissenschaftler Marcus Klöckner, so ist es ein Komplex aus Sachverhalten, die ineinander greifen. Neben Personalabbau und dem hohen Zeitdruck in Redaktionen ist vor allem ein Aspekt von zentraler Bedeutung: das sozial-strukturell geschlossene Feld, aus dem sich der journalistische Nachwuchs rekrutiert. Eine Zensurmaschinerie also, die nicht extern wirkt, sondern dem Inneren des Journalismus entspringt. Einseitigkeit, fehlende Unvoreingenommenheit und der Ausschluss bestimmter Sachverhalte, Personen oder Meinungen sind die Folgen.
Ein solches Mediensystem ist nicht mehr reformierbar, so der Journalist. Seine Hoffnung liegt in einer gesellschaftlichen Entwicklung, die sich nicht mehr rückgängig machen lässt, nämlich in Bürgern, die nun erkannt haben, dass es einen grundlegenden Unterschied zwischen realer Realität und Medienrealität gibt, sowie in den alternativen Medien. Diese sind, wie er sagt, tatsächlich so aufgebaut wie es ein Mediensystem sein sollte: herrschaftskritisch.
„Die Schamlosigkeit, mit der nicht mehr nur einzelne Journalisten, sondern Redaktionen gleich reihenweise Journalismus zur Durchsetzung ihrer Weltbilder missbrauchen, kann man nur noch als journalistische Schande bezeichnen“, so Klöckner.
Softcover 430 Seiten, Erscheinungsdatum: August 2021

[b]Patrick Baab: Recherchieren - Ein Werkzeugkasten zur Kritik der herrschenden Meinung

Schaue ich mir den deutschen Journalismus an, so überkommt mich Trauer, Abscheu und bisweilen auch schon einmal kaum zu bändigende Wut. Ich bin schwer enttäuscht von der sogenannten „Vierten Macht“. Der Journalismus, der ja demnach die Mächtigen, die Regierenden kontrollieren und wo notwendig, entsprechend hart kritisieren soll. Die Journalisten, sollen ebenfalls nach der Definition von vierter Macht, Wachhunde, watchdogs, im Dienste der Demokratie sein. Sollen. Sollten! Aber sind sie es denn (noch)? Klar: die berühmten Ausnahmen bestätigen die Regel.

In meinen Augen ist der Journalismus – mit hartem Einschnitt festzumachen mindestens ab der „Ukraine-Krise“ mit Maidan-Putsch und daraus resultierender Sezession der Krim, welche eben keine Annexion war (nach Strafrechtler Reinhard Merkel; im hier zu besprechendem Buch „Recherche“ auch S.164) – zwar auf den Hund gekommen. Aber statt watchdogs zu sein, sind zu viele Journalisten zu bloßen Bettvorlegern auf dem Parkett der Herrschenden (und zwar sowohl der wirklich Herrschenden wie der unter ihnen Regierenden) mit eingekniffenem Schwänzen und Maulkörben (die sie sich nicht selten selbst angelegt haben, um in den Redaktionen nicht anzuecken) mutiert.
Weiterlesen bei Claus Stille unter: Link

Leif Kramp und Stephan Weichert: Aktivistisch motivierter Journalismus bringt Glaubwürdigkeitsrisiko mit

Die Medienforscher Leif Kramp und Stephan Weichert untersuchen in unserem OBS-Arbeitsheft 107 die konstruktive Berichterstattung deutschsprachiger Medien in der Covid-19-Pandemie. Ein zentraler Befund der Fallanalysen ist: Konstruktiv vermittelter Journalismus kann den diskursiven Charakter stützen und die Vielfalt gesellschaftlicher Debattenkultur stärken. Aber: Ein aktivistisch motivierter Journalismus bringt auch ein Glaubwürdigkeitsrisiko mit. Politische oder persönliche Motive einzelner Journalist*innen müssen deutlich gekennzeichnet werden. Es gilt zu verhindern, dass Medien in der Wahrnehmung ihrer Nutzer*innen die Realität „schönfärben“ und damit weiteres Vertrauen aufs Spiel setzen. Das Autorenteam rundet mit redaktionellen Handlungsempfehlungen für zukünftige lösungsorientierte (Krisen) Berichterstattung ihre Untersuchung ab.
weiterlesen bei: OBS Arbeitsheft 107 unter: Link

Ralf Kappel: Die Linke versagt. Vollumfänglich.
Die Linke hat schon oft versagt, trotz ihrer grundsätzlich sympathischen Grundideen von Solidarität, Gemeinschaft und Hilfe für Benachteiligte. Das Versagen der Linken im Zusammenhang mit Covid jedoch ist weitreichender als alle Fehler, die jemals vorher von ihr begangen wurden. Es ist vollumfänglich, absolut und grausam. Eine Wutrede.

Um zunächst Missverständnissen vorzubeugen: mit „die Linke“ meine ich nicht die Partei „die Linke“, sondern nahezu alle dem politischen Spektrum „links“ zuzuordnenden, in der Öffentlichkeit stehenden Personen.
Ich würde mich gerne als links bezeichnen, da ich die Werte, die hinter dieser Verortung stehen, teile. Leider kann ich mich nicht als links bezeichnen, da mir die gemeinhin als links bezeichneten Theorien zu komplex, die linken Lösungsvorschläge jedoch zu undurchdacht vorkommen.

Die Linke versagt beim Thema Diskriminierung
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Die Linke versagt beim Schutz des „kleinen Mannes“
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Die Linke versagt beim Diskurs
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Die Linke versagt beim Demokratieverständnis
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Und was ist mit der Antifa?
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Robert Kappel schreibt unter einem Pseudonym, Name ist der Redaktion von tkp bekannt.
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Quelle: Gewerkschaftsforum, tkp