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Kanadische Teamster-Gewerkschaft prangert Freiheitskonvois an: Der wahre Feind der Trucker ist Covid-19

Foto: H.S.

Kanada - 11.02.2022 - von F. Laporte, H. Schweitzer, S. Kruse

"Teamsters Canada ist stolz darauf, mehr als 55.000 Berufskraftfahrer aus verschiedenen Branchen im ganzen Land zu vertreten, darunter etwa 15.000 Fernfahrer, von denen 90 % geimpft sind. Der so genannte "Freiheitskonvoi" und die verabscheuungswürdige Zurschaustellung von Hass, die von der politischen Rechten angeführt und von gewählten konservativen Politikern in beschämender Weise gefördert wird, spiegelt weder die Werte von Teamsters Canada noch die große Mehrheit unserer Mitglieder wider und hat in der Tat dazu beigetragen, die wirklichen Anliegen der meisten Lkw-Fahrer von heute zu delegitimieren. Wir glauben fest an das Recht, gegen die Politik der Regierung zu protestieren und eine Vielzahl von Meinungen zu äußern, aber das, was in Ottawa passiert, hat den Teamsters-Mitgliedern mehr geschadet, seien es Lkw-Fahrer, die ihre Ladung abliefern wollten, oder Beschäftigte in Hotels, Restaurants und im Gesundheitswesen, die von mehreren Demonstranten eingeschüchtert, misshandelt oder am Zugang zu ihren Arbeitsplätzen gehindert wurden. (...) Wir sind alle frustriert und wollen unser Leben zurück, aber lassen Sie uns sicherstellen, dass wir dieses Ziel respektvoll und sicher erreichen und die Gesundheit unserer Schwächsten zuerst schützen." Maschinenübersetzung des (engl.) Statements vom 7.2.2022 von François Laporte, Vorsitzender der Teamsters Canada - siehe einige Hintergründe zur fast weltweiten Bewegung der "Freiheitskonvois" wo sonst, wenn nicht bei Labournet.de unter:
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Rechtsextreme „Freedom Convoys“ wollen europäische Hauptstädte besetzen
“Nachdem die kanadische Hauptstadt Ottawa von einem „Freedom Convoy“ besetzt wurde, der die Abschaffung aller Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Covid-19 fordert, plant ein Netzwerk von rechtsextremen und Impfgegner-Aktivisten ähnliche Aktionen in Europa. Für den 11. bzw. 14. Februar sind Besetzungen in Paris und Brüssel, dem Sitz des Europäischen Parlaments, geplant.

Genau wie der kanadische Freedom Convoy, dessen Organisatoren Beziehungen zu rechtsextremen Kräften aus dem Umfeld von Donald Trumps Putschversuch am 6. Januar 2021 in Washington unterhalten, sind auch die europäischen Konvois das Ergebnis einer sorgfältig vorbereiteten Kampagne. Am 26. und 27. Januar wurden eine Reihe von Facebook-Gruppen, Twitter-Seiten und vierundzwanzig Telegram-Kanäle gegründet, um Konvois in europäische Hauptstädte und nach Brüssel zu organisieren. Sie verbreiten Werbevideos, in denen sie die Konvois in Ottawa und an der kanadisch-amerikanischen Grenze verherrlichen und die Ausbreitung der Bewegung nach Europa fordern…” Beitrag vom 11.2.2022 von Samuel Tissot und Alex Lantier bei wsws unter: Link
Frankreich und Belgien haben bereits Abwehrmaßnahmen für die in ihren Ländern geplanten Blockaden vorbereitet.

Der Sprecher der AfD für Rechtspolitik im Berliner Senat, Marc Vallendar, in der Märkischen Oderzeitung: „Seit Wochen wird ganz Berlin von einer kleinen, radikalisierten und fanatischen Weltuntergangssekte in Geiselhaft genommen“. Die Blockierer(, die sich die "Letzte Generation" nennen), nähmen billigend in Kauf, dass Rettungswagen nicht rechtzeitig zum Einsatzort kämen. In Wahrheit handele es sich nicht um Aktivisten, sondern um Extremisten, die Straftaten begingen, um Politik und Parlament zu erpressen. „Das dürfen wir nicht zulassen.“
Wie gesagt, Vallendar meinte nicht die Blockierer in Ottawa mit ihren Trucks, die keine Rettungswagen durchlassen, sondern er sprach über die Sitzblockaden von Aktivisten, die z.B. Zufahrten auf die A100 in Berlin blockieren, um sich für für mehr Klimaschutz und weniger Lebensmittelverschwendung einzusetzen. (Weil ja sonst niemand darüber berichtet. Wie so oft: Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch längst nicht dasselbe.)

Quelle: Labournet.de, MOZ, wsws