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Düsseldorfer Flughafenbetreiber lagert weiter Dienstleistungen aus

Foto: H.S.

06.04.2022 - von Ver.di

Die Flughafen Düsseldorf GmbH (FDG) hat in den letzten Wochen eine weitere Lizenz für die Bodenabfertigungsdienste im Bereich der Flugabfertigung (Be- und Entladung von Luftfahrzeugen, Gepäckabfertigung etc.) ausgeschrieben. Hier sollen im April 2023, durch einen weiteren externen Dienstleister in der Passagier- und Gepäckabfertigung, die personellen Engpässe in dem Bereich abgeschafft werden. Dies gilt insbesondere an Tagen mit hohem Fluggastaufkommen. Dabei zeigen die Erfahrungen am Berliner Flughafen deutlich, dass dieses Vorgehen nicht funktioniert.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert die weitere Privatisierung in der Passagier- und Gepäckabfertigung. Die Vergabe an externe Dienstleister am Flughafen Düsseldorf trägt nicht zur Qualität im Abfertigungsbereich bei. Hier sprechen bundesweite Erfahrungswerte an anderen Flughäfen eine deutliche Sprache. „Mehr Wettbewerb durch private Anbieter steigerte in Düsseldorf oder in Berlin nicht die Qualität der Leistungen, sondern sorgte für mehr Preiskampf um die niedrigsten Arbeitskosten, Qualifizierungskosten und die geringste Personalstärke“, so Andrej Bill, zuständiger Gewerkschaftssekretär.

Mit der weiteren Lizenzausschreibung für ein externes Unternehmen verliert die Tochtergesellschaft „Flughafen Düsseldorf Groundhandling GmbH“ (FDGHG) im nächsten Jahr einen Großteil ihrer aktuellen Leistungen an einen privaten/externen Anbieter. Damit droht dem Standort ein weiterer Verlust an Know-How in der Flugzeugabfertigung.

Schon jetzt fehlen bei den Bodenabfertigungsbetrieben am Düsseldorfer Flughafen einige Hundert Arbeitnehmer*innen um eine reibungslose Abfertigung und kurze Wartezeit der Passagiere zu gewährleisten. An den bevorstehenden Ostertagen könnte es am Düsseldorfer Flughafen wieder eng werden und zu längeren Wartezeiten kommen.

Die Abwanderung von Fachkräften in der Pandemie hat die aktuelle Situation noch verschärft. Noch überwiegt die Hoffnung, dass ein „Baggage-Kollaps“ wie 2017 in diesem Jahr ausbleibt. Damals sorgte eine mangelhafte Personalplanung des Managements privater Bodenabfertigungsbetriebe dafür, dass bis zu 8.000 Gepäckstücke über die Sommerferienwochen nicht rechtzeitig in Flugzeuge geladen wurden und häufig erst nach einigen Wochen den Weg zurück zu ihren Besitzern fanden.

Die Gesellschafteranteile der Flughafen Düsseldorf GmbH teilen sich die Stadt Düsseldorf, der irische Staatsfonds Aer Rianta International und der kanadische Infrastrukturinvestor AviAlliance.

Quelle: PM Ver.di NRW, 6.4.2022