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Inflationsrate im März 2022: NRW 76 % / bundesweit 7,3 % / EU 7,4%

Foto: H.S.

30.03.2022 - von destatis

Inflation NRW, März 2022
Düsseldorf (IT.NRW). Der Verbraucherpreisindex für Nordrhein-Westfalen ist von März 2021 bis März 2022 um 7,6 Prozent gestiegen (Basisjahr 2015 = 100). Das ist die höchste Inflationsrate seit Ende 1973. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, stieg der Preisindex gegenüber dem Vormonat (Februar 2022) um 2,7 Prozent.
Gegenüber dem Vormonat (Februar 2022) verteuerten sich insbesondere die Preise für Kraftstoffe (+24,7 Prozent) und Haushaltsenergien (+14,1 Prozent, darunter Heizöl einschließlich Umlage: +48,8 Prozent). Aber auch der Preis für Paprika (+11,5 Prozent) stieg überdurchschnittlich. Dagegen wurden beispielsweise Brennholz, Holzpellets o. Ä. (?8,7 Prozent) günstiger angeboten.
Auch im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat (März 2021) wurden im März 2022 insbesondere Kraftstoffe (+49,1 Prozent) und Haushaltsenergien (+39,1 Prozent) teurer angeboten; aber auch Speisefette und -öle (+19,7 Prozent) und Gemüse (+14,2 Prozent) verteuerten sich überdurchschnittlich. Günstiger als vor einem Jahr waren u. a. die stationäre (?7,6 Prozent) und ambulante Pflege (?6,8 Prozent). Hintergrund ist eine Pflegereform, die bei Pflegedienstleistungen seit Anfang 2022 einen sogenannten Leistungszuschlag auf die Pflege- und die Ausbildungskosten vorsehen. (IT.NRW)
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Inflation bundesweit, März 2022
Die Inflationsrate in Deutschland lag im März 2022 bei +7,3 %. Im Februar 2022 hatte sie bei +5,1 % gelegen. Damit erreichte die Inflation im März 2022 einen neuen Höchststand seit der Deutschen Vereinigung. Im früheren Bundesgebiet hatte es ähnlich hohe Inflationsraten zuletzt im Herbst 1981 gegeben, als infolge des Ersten Golfkrieges zwischen dem Irak und dem Iran die Mineralölpreise deutlich gestiegen waren. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Februar 2022 sprunghaft um 2,5 %.
Inflationsrate im März 2022 bei +7,3 %.
Verbraucherpreisindex, März 2022
+7,3 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
+2,5 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, März 2022
+7,6 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
+2,5 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Krieg in der Ukraine wirkt sich auf die Inflationsrate aus
Einfluss auf die Inflationsrate hatten Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen. Vor allem Energieprodukte, aber auch andere Waren und Dienstleistungen wurden infolge der aktuellen Krisensituationen teurer. „Neben der Corona-Pandemie wirkt sich nun der Krieg Russlands gegen die Ukraine deutlich auf die Teuerung in Deutschland aus, insbesondere bei Heizöl, Kraftstoffen und Erdgas sowie einzelnen Nahrungsmitteln“, sagt Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes.

Energiepreise zogen binnen Jahresfrist um 39,5 % an
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von März 2021 bis März 2022 um 12,3 %. Besonders stark stiegen die Preise für Energieprodukte, die im März 2022 um 39,5 % über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen (Februar 2022: +22,5 %). Mit +144,0 % haben sich die Preise für leichtes Heizöl mehr als verdoppelt. Auch Kraftstoffe (+47,4 %) und Erdgas (+41,8 %) verteuerten sich merklich. Die Preiserhöhungen für die anderen Energieprodukte lagen ebenfalls deutlich über der Gesamtteuerung, zum Beispiel für feste Brennstoffe (+19,3 %) und für Strom (+17,7 %). Der Preisauftrieb bei den Energieprodukten wurde von mehreren Faktoren beeinflusst: Neben den krisenbedingten Effekten wirkte sich auch die zu Jahresbeginn gestiegene CO2-Abgabe von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne CO2 aus.

Nahrungsmittel verteuerten sich binnen Jahresfrist um 6,2 %
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im März 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 %. Damit hat sich auch für diesen Güterbereich der Preisauftrieb verstärkt (Februar 2022: +5,3 %). Mehr bezahlen mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher vor allem für Speisefette und Speiseöle (+17,2 %, darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: +30,0 %) sowie frisches Gemüse (+14,8 %). Erheblich teurer wurden neben Energie und Nahrungsmitteln auch andere Waren, zum Beispiel Kaffeeprodukte (+8,9 %) und Fahrzeuge (+8,2 %, darunter gebrauchte Pkw: +23,9 %). Insgesamt verteuerten sich Verbrauchsgüter um 16,7 % und Gebrauchsgüter um 4,3 %.

Inflationsrate ohne Energie bei +3,6 %
Wie stark aktuell die Energiepreise Einfluss auf die Gesamtteuerungsrate nehmen, zeigt sich an der Inflationsrate ohne Berücksichtigung der Energie: im März 2022 betrug diese +3,6 %. Ohne Energie und Nahrungsmittel betrug die Inflationsrate +3,4 %.

Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist um 2,8 %
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im März 2022 um 2,8 % über dem Niveau des Vorjahresmonats und damit unterhalb der Gesamtteuerung. Die aufgrund des großen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten sich um 1,6 % und dämpften somit die Gesamtteuerung. Zudem gingen die Preise für Telekommunikation (-1,1 %) sowie für Leistungen sozialer Einrichtungen (-2,6 %) zurück, letztere infolge der Umsetzung der im Juni 2021 beschlossenen Pflegereform. Dagegen erhöhten sich einige Dienstleistungspreise deutlich, etwa die Wartung und Reparatur von Wohnungen und Wohnhäusern (+10,3 %) sowie von Fahrzeugen (+5,3 %).

Preisanstieg zum Vormonat um 2,5 %, vor allem infolge enorm gestiegener Energiepreise
Im Vergleich zum Februar 2022 stieg der Verbraucherpreisindex im März 2022 sprunghaft um 2,5 %, vor allem infolge der enorm gestiegenen Energiepreise um 16,4 %.
Insbesondere mussten Verbraucherinnen und Verbraucher mehr für leichtes Heizöl (+69,7 %) und für Kraftstoffe (+22,9 %) bezahlen. Auch die Preisanstiege für andere Energieprodukte fielen deutlich aus, zum Beispiel für Erdgas (+4,7 %) und für Strom (+4,2 %).
Die Nahrungsmittelpreise insgesamt zogen im März 2022 mit +0,8 % vergleichsweise gering an

Inflationsrate EU, März 2022
The euro area annual inflation rate was 7.4% in March 2022, up from 5.9% in February. A year earlier, the rate was 1.3%. The lowest annual rates were registered in Malta (4.5%), France (5.1%) and Portugal (5.5%). The highest annual rates were recorded in Lithuania (15.6%), Estonia (14.8%) and Czechia (11.9%). Compared with February, annual inflation fell in two Member States and rose in twenty-five. In March, the highest contribution to the annual euro area inflation rate came from energy (+4.36 percentage points, pp), followed by services (+1.12 pp), food, alcohol & tobacco (+1.07 pp) and non-energy industrial goods (+0.90 pp).

Quelle: destatis, Pressemitteilung Nr. 160 vom 12. April 2022, IT.NRW, Eurostat