31.05.2022
Für die extreme Rechte ist Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine schnell zu einem neuen Fokus ihrer Tätigkeit geworden. Aktivisten der russischen bzw. der ukrainischen Rechten nehmen auf beiden Seiten an den Kämpfen teil; international wahrgenommen wird insbesondere das ukrainische Bataillon „Asow“, das nicht zuletzt in den Kämpfen um Mariupol eine wichtige Rolle spielt. In dem Krieg geht es für die extreme Rechte auf beiden Seiten auch um Ziele, die für sie seit je große Bedeutung haben: Für die russische Rechte steht der Kampf um Territorien im Mittelpunkt, die sie für Russland in Anspruch nimmt; für die ukrainische Rechte geht es um den Kampf gegen ihren russischen Erzfeind, dessen Einfluss sie möglichst umfassend tilgen will. In beiden Ländern hat sich die extreme Rechte zudem bereits vor dem Krieg um Einfluss auf die Regierungspolitik bemüht – mit wechselndem Erfolg.
Auch die extreme Rechte außerhalb Russlands und der Ukraine wird von dem Krieg umfassend tangiert, teilweise sind einzelne Personen aus ihren Reihen – auch aus Deutschland – auf einer der beiden Seiten in den Krieg gezogen oder versuchen eine der Kriegsparteien unmittelbar zu unterstützen. Mehrere Organisationen, darunter bedeutende Parteien der europäischen extremen Rechten, haben sich zu einem plötzlichen Kurswechsel motiviert gesehen: weg von ihrer Kooperation mit Russland, hin zu einer erklärten Gegnerschaft zu dessen Angriffskrieg. Dabei spielen oft weniger ideologische denn vielmehr machtpolitische Erwägungen die zentrale Rolle. Dieser Kurswechsel wird freilich nicht von allen in der extremen Rechten geteilt.
Der Vortrag wird einen Einblick in die Aktivitäten der extremen Rechten im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg geben und aufzeigen, welche politischen Positionen zum Krieg in diesem Spektrum existieren, also auch, welche inhaltlichen Differenzen es gibt.
INPUT - Antifaschistischer Themenabend
Referent: Jörg Kronauer
Di
31.05.2022
19.30 Uhr
ZAKK Club
Eintritt frei
Veranstalter*innen: Antifaschistischer Arbeitskreis an der HSD und AG INPUT, in Kooperation mit dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland (ABR), SJD – Die Falken Düsseldorf und dem zakk.
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