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IG Metall + Stahl-Arbeitgeber einigen sich und sind froh

Foto: H.S.

15.06.2022 - von Hanne Schweitzer

IG Metall und Arbeitgeberverband Stahl haben sich auf einen neuen Tarifvertrag für den Großteil der deutschen Stahlbranche geeinigt. Zum 1. August 2022 sollen die Löhne und Gehälter um 6,5 Prozent steigen, wie in Düsseldorf mitgeteilt wurde. Der Vertrag läuft 18 Monate und beginnt im Juni. Für die ersten zwei Monate bekommen die Beschäftigten insgesamt 500 Euro als Einmalzahlung, Auszubildende 200 Euro. Der Tarifvertrag gilt für Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen, wo 68.000 Menschen in der Branche arbeiten.

Die Arbeitgeber hatten zuletzt bei einer Laufzeit von 21 Monaten eine Erhöhung von 4,7 Prozent angeboten. Klarer Punktsieg für die Arbeitgeber. Die Laufzeit des Vertrags ist nur drei Monate kürzer als von ihnen gefordert und der Tarifvertrag um 1,6 Prozent geringer als die geforderten 8,2 Prozent.

Die Inflationsrate lag im Mai 2022 bundesweit bei 7,9 Prozent.

Das ergibt aktuell einen Reallohnverlust von 1,4 Prozent! Wie sich die Inflation weiter entwickeln wird, weiß man nicht. Wenn sie steigt, wächst er, der der monatliche Reallohnverlust.

Die Tarifkommission der IG Metall muss dem Ergebnis noch zustimmen. Das wird sie tun! Immerhin brüstet sich Jörg Hofmann, Vorsitzender der IG Metall damit, dass das Verhandlungsergebnis die höchste prozentuale Entgeltsteigerung in der Stahlindustrie seit 30 Jahren sei. Das ist ihm nicht peinlich, er ist stolz darauf! Und Pascal Meiser, gewerkschaftspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag ist der Meinung, "kurzfristige Preisspitzen" (was das wohl sein soll?) liessen sich auch durch "noch so gute Tarifabschlüsse nicht vollständig ausgleichen". Stattdessen müsse die Bundesregierung die bereits beschlossenen Entlastungspakete "dringend nachbessern". An welche Entlastungspakete für tarifentlohnte Metaller der Herr Meiser da wohl denkt? Mir ist nur ein einziges Entlastungspaket bekannt, dass für Metaller in Frage kommt: die 300 Euro Energiekostenzuschuss!

Quelle: IG-Metall