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Online Organizing Academy: Organisierungs-Strategien in Zeiten der Krise

10.10.2022

Krisen bedrohen nicht nur Leben und Existenzen, sondern fordern auch soziale und politische Ordnungen heraus. Was zuvor politisch unmöglich schien, kann schnell zu Alltag(sbewusstsein) werden. Krisen eröffnen Möglichkeiten, Diskurse und Machtverhältnisse zu verschieben - und bergen damit große Gefahren sowie Potenziale. Als politisch Aktive und Organisierende brauchen wir spezifisches Wissen und Praxis, um in diesen entscheidenden Momenten strategisch handeln zu können.

Die Online Organizing Academy führt langjährige Organisierungserfahrung und unterschiedliche Krisen-Theorien von Gramsci zu feministischen Perspektiven auf Care zusammen – und übersetzt sie in konkrete Frage- und Hilfestellungen zur Reflektion der eigenen politischen Praxis.

Das Training richtet sich an Organizer*innen, Aktivist*innen, Trainer*innen und Menschen, die in linken Organisationen, Gewerkschaften und Parteien arbeiten. In praktischen Übungen können die Teilnehmenden ihre eigene Praxis reflektieren, Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig darin unterstützen, strategische nächste Schritte zu entwickeln.
Es gibt fünf Trainingstermine von je 3 Stunden. Die Termine bauen aufeinander auf und wir empfehlen eine Teilnahme an allen Terminen. Nur falls dies nicht möglich sein sollte, ist die Teilnahme an einzelnen Modulen nach Vorabsprache möglich.

Die Trainings im Überblick:


#1 KRISE
Montag: 10.10.2022, 17-20 Uhr
Der 101-Input zu Krisen-Theorie für Organizer*innen („von Alinsky zu Gramsci“) gibt einen theoretischen Rahmen für den Kurs und eine Grundlage für die Teilnehmenden ihren eigenen Organisierungs-Alltag anhand von Schlüsselfragen zu reflektieren.

#2 DREI SEITEN VON MACHT FÜR STRUKTURELLE POLITISCHE VERÄNDERUNG
Montag: 17.10.2022, 17-20 Uhr
Aufbauend auf die erste Sitzung zu Krisen werden drei Dimensionen von Macht unterschieden: Organisierung, strategische Bündnisse und Narrativ/Diskurs. In diesem Rahmen können die Teilnehmenden sowohl langfristige strukturelle Perspektiven als auch die konkreten Schritte dahin formulieren und sich dabei in Kleingruppen gegenseitig unterstützen.

#3 ORGANISIERNDE 1:1 GESPRÄCHE
Montag: 24.10.2022, 17-20 Uhr
Physische Distanzierung und auch die Überforderung, die viele Menschen in dieser Krise in verschiedenen Lebensbereichen gleichzeitig erfahren, fordern eine Weiterentwicklung traditioneller Organizing-Methoden. Die Teilnehmenden üben digitale organisierende 1:1 Gespräche mit einem Krisen-Narrativ, generativen Fragen und dem Schema Emotion-Hoffnung-Aktion.

#4 STRATEGIEN DER MACHTVERSCHIEBUNG
Montag: 7.11.2022, 17-20 Uhr
An Fallbeispielen aus Deutschland und den USA werden Strategien der Machtverschiebung und die Ebenen des Narratives, der Bündnisse und Organisierung untersucht. Die Teilnehmenden lernen das Werkzeug des Power-Mappings kennen, das als Grundlage für ihre Strategie-Entwicklung dienen kann.

#5 REGENERATIVE ORGANISIERUNG: CARE IN ZEITEN DER KRISE
Montag: 14.11.2022, 17-20 Uhr
Diese Krise betrifft die Sorge-Systeme, unsere Körper, Alltage und sozialen Beziehungen – und unsere Organisierungszusammenhänge. Das Modul nimmt (feministische) Perspektiven auf Care und Ansätze des Regenerativen Organizings zum Ausgangspunkt, um zu fragen: Wie können wir dafür Sorge tragen, dass unsere politische Arbeit langfristig tragfähig wird, in der Krise und darüber hinaus?

Teamer:
Tashy Endres hat knapp 20 Jahre Organisierungserfahrung in sozialen Bewegungen. u.a. in der argentinischen Erwerbs- und Landlosenbewegung, Occupy Wall Street in New York, Decolonizing Architecture in Bethlehem, Kotti & Co in Berlin, Berliner Mietenvolksentscheid und in der AG Starthilfe von Deutsche Wohnen & Co Enteignen, die sie mitgründete und derzeit mitorganisiert. Sie arbeitet als politische Bildner*in und als Trainer*in für Transformative Community Organizing, Social Justice und Critical Diversity, Bedürfnisorientierter Kommunikation und Organisierungs-Prozessbegleitung.

Steve Hughes hat über 20 Jahre Erfahrung in politischem, gewerkschaftlichem und Community Organizing, sowohl in den USA als auch in Europa. Er lebt in Prag und arbeitet in mehreren transeuropäischen und transatlantischen Organizing-Initiativen. Seit 2010 arbeitet er für die Working Families Party (WFP), seit 2014 von Europa aus. Gleichzeitig leitet er die Entwicklung des European Community Organizing Network. Er ist Mitbegründer einer Community-Organizing-Arbeitsgruppe innerhalb des Grassroots Power Project, die Bewegungsgruppen dabei unterstützt, existierende Organisierungspraxis mit transformativen Perspektiven zu verbinden. Seine Rolle besteht oft im Austausch zwischen amerikanischen und europäischen Organizing-Praxen.

Bewerbung: Link Bewerbungsschluss: 10. September 2022

Die Teilnahme ist begrenzt. Für die Teilnehmenden entstehen keine Kosten.
Die Teilnahmezusage findet bis Ende September statt. Alle nötigen technischen und inhaltlichen Infos erhaltet ihr bis Anfang Oktober 2022.


Kontakt: Koordinatorin Lucie Matting, Jugendbildung und Organizing, Rosa-Luxemburg-Stiftung
Email: lucie.matting @ rosalux.org