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Seriously?! Die Queen stirbt + britische Gewerkschaftsspitzen setzen Streiks bei Bahn und Post aus

Foto: H.S.

Großbritannien - 09.09.2022 - von Labournet

Sind nun auch Armut, Ausbeutung und Kolonialverbrechen vorbei? Viele Menschen haben am 8. September 2022, nachdem es überall bereits hieß „London Bridge Falling“ (das Signal für die Vorbereitungen im Falle des Ablebens der Königin), gebannt auf Social Media verfolgt, wann und ob es denn nun soweit ist. Nachmittags ist Königin Elisabeth die Zweite und leider nicht die letzte Monarchin, verstorben.

Abgesehen von dem Medienspektakel ändert sich jedoch nichts an der politischen Lage im Empire und dessen (ehemaligen) Kolonien. Überraschender und schockierender als der Tod einer 96jährigen waren die Nachrichten der in letzter Zeit sehr kämpferisch auftretenden Gewerkschaften von Transport (RMT) und Kommunikation (CWU), die noch nicht mal über Nacht, sondern sofort die geplanten Streiks absagten. Ohne ihre Mitglieder zu befragen, ohne jegliche Vorbereitung. Doch viele an der Basis sind wütend - noch steht nicht fest, ob der Streikabbruch befolgt wird.

Dennoch wirft Labournet in seiner Materialsammlung einen ersten kritischen Blick auf das Ableben der Monarchin, nicht der Monachie, und die Reaktionen der Gewerkschaften.
Siehe labournet.de unter: Link

In der Zeitung CAPE ARGUS aus Kapstadt liest man:
„Sicher, eine Mutter, Großmutter und Urgroßmutter ist
gestorben. Sicher, eine Nation hat ihr königliches Aushängeschild verloren. Aber lassen Sie uns ehrlich sein: Die alte Lizzy stand dem Commonwealth zu einer Zeit vor, in der Weltkriege tobten, Unabhängigkeitsbewegungen von ihrer Regierung niedergeschlagen wurden, „Rebellen“-Führer getötet, Revolutionäre vergewaltigt, gefoltert und ermordet wurden. Das belgische Königshaus hat sich für den Schmerz und das fortdauernde Erbe, das die
Kolonialisierung Afrikas mit sich brachte, entschuldigt. Es gibt Pläne der belgischen Regierung für die Rückgabe von Artefakten an die Länder, aus denen sie gestohlen wurden. Aber nicht von Großbritannien. Lizzy hatte die perfekte Gelegenheit zu handeln, ihr Gesicht zu wahren und als eine der anerkanntesten Monarchinnen der Neuzeit die negative Stimmung gegenüber Monarchien umzudrehen ... und doch tat sie nichts“, kritisiert CAPE
ARGUS aus Südafrika.
Internationale Presseschau DLF, 10.9.2022

Quelle: Labournet.de