Diskriminierung melden
Suchen:

FREMD - HÖRSPIELTIPP

17.09.2022 - von Michel Friedmann

Im Deutschlandfunk läuft ab 20.05 die Ursendung eines Hörspiels von Michel Friedmann. "Fremd" ist eine Geschichte vom Aufwachsen in Widersprüchen.
Ein Kind – jüdisch, staatenlos, kommt nach Deutschland. Ins Land der Mörder, die die Familien seiner Eltern ausgelöscht haben. Hier soll das Kind großwerden, hier wächst es in einem Klima von Ausgrenzung und Fremdenhass heran. Im Alltag sind Rassismus und Antisemitismus für das Kind stets präsent. Die eigene Identitätsbildung wird zur Zerreißprobe: Wer bin ich? Wohin gehöre ich? Zu wem gehöre ich? Es ist die Geschichte eines Aufwachsens in Widersprüchen, zwischen Familientrauma und Freiheitswunsch, Anerkennungsdrang und Ablehnung. Wo kann das Kind ankommen, wenn es keinen Ort gibt, zu dem es gehört? Ein Leben im Transit. Michel Friedman beschreibt schonungslos die Zerrissenheit eines Kindes, das in einer Welt aufwächst, die „das Fremde“ ablehnt, ihm lieblos und feindselig gegenübersteht. Mit einem Gespür für Zwischentöne seziert er die daraus resultierende Ohnmacht, zerkaut sie, wütet, fleht und stellt immer wieder die Frage nach der eigenen Identität.

Ursendung
Fremd
Hörspiel von Michel Friedman
Bearbeitung und Regie: Max Lindemann
Mit Constanze Becker
Ton und Technik: Eugenie Kleesattel und Jan Fraune
Produktion: Deutschlandfunk/hr 2022

Michel Friedman, 1956 in Paris geboren, ist Rechtsanwalt, Philosoph, Publizist, Honorarprofessor und Moderator. 1965 Übersiedlung nach Frankfurt; Jura-Studium und Promotion, später Studium der Philosophie, zweite Promotion; vielfältig politisch engagiert, u.?a. im Zentralrat der Juden in Deutschland. Engagement gegen Rechtsradikalismus und für die Integration Geflüchteter.

Max Lindemann, 1989 im Ruhrgebiet geboren. Er studierte Theaterwissenschaft und Anglistik an der Ruhr-Universität Bochum und Regie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Als Theaterregisseur inszenierte er unter anderem am Berliner Ensemble. „Fremd“ ist seine zweite Hörspielarbeit für den Deutschlandfunk.

Quelle: Deutschlandfunk