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Köln: Solidarisch in der Energiekrise - Kundgebung

10.11.2022

Kundgebungsbericht unter: Link

Kommentar:
Wenn mehr als 30 Kölner Organisationen zu einer Kundgebung gegen die Energiekrise aufrufen, in der Millionenstadt aber nur "wenige Hundert" ihren "Arsch Huh" kriegen, und hingehen, läuft was falsch. Entweder die Organisationen haben den Aufruf zwar unterschrieben, es aber unterlassen, ihre Mitglieder zu mobilisieren, oder es besteht eine Diskrepanz zwischen den Orgaleitungen und den Mitgliedern, oder die Mitglieder sind er Meinung, dass es sich nicht lohnt, zu einer Kundgebung zu gehen, weil sich dadurch eh nichts ändert.
Anlass genug zum Protest wäre vorhanden gewesen. Am Vortag der Kundgebung kündigte der städtische Strom- und Gasversorger Rheinenergie eine saftige Erhöhung der Strompreise ab 1. Januar 2023 an, und einige Tage davor gab die städtische Baugesellschaft GAG Mieterhöhungen für 7.000 Mieter bekannt! Link

"Im Netzgebiet der Rheinischen NETZGesellschaft steigt der Arbeitspreis (brutto) im Tarif FairRegio Strom basis (Grundversorgung) um 23,94 Cent auf 54,98 Cent pro Kilowattstunde (Ct/kWh) = mehr als das Doppelte!. Der Grundpreis erhöht sich um 27,63 Euro auf 201,24 Euro pro Jahr = mehr als 10 Prozent! der Zählerpreis steigt um 5,00 Euro auf 18,58 €/Jahr." = mehr als ein Viertel!
Bereits zum 1. Oktober 2022 hat die Rheinenergie den Arbeitspreis für Erdgas von 7,87 Cent um 10,43 Cent auf 18,30 Cent pro Kilowattstunde (brutto) angehoben. Für eine Kölner Wohnung mit einem Jahresverbrauch von 10.000 Kilowattstunden steigen die Jahreskosten auf rund 2.002 Euro (vorher: rund 960 Euro), das ist eine Steigerung um etwa 108 Prozent.
Nach Abzug aller Steuern hat die Rheinenergie 2021 einen Gewinn von 173 Millionen Euro ausgewiesen und damit drei Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor!
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Ein gesellschaftliches Bündnis von Köln von DGB, "Arsch Huh", "Köln stellt sich Quer", Parteien, Fridays for Future, bis hin zu Sozialverbänden wie Caritas, dem Mieterverband, dem Stadtsportbund, den Kölner Bürgerzentren und etlichen anderen Institutionen der Zivilgesellschaft rufen am Donnerstag zur Kundgebung "Solidarisch in der Energiekrise" um 17.00 Uhr auf dem Ottoplatz vor dem Bahnhof in Köln-Deutz auf. Hoffentlich haben sie auch ordentlich mobilisiert!
Im Anschluss an die Kundgebung findet in der Laxess-Arena das Konzert "Arsch huh - wachsam bleiben" statt.

Als Kölner Friedensforum rufen wir unter dem Motto "Verhandeln statt Schießen - für eine soziale und zivile Zeitenwende" zur Beteiligung auf - Frieden und soziale Gerechtigkeit gehören zusammen!
Am Wochenende haben über hunderttausend Italienerinnen und Italiener gezeigt, wie es gehen kann: Sie haben auf Initiative der großen Gewerkschaften, zahlreicher Vertreter der Zivilgesellschaft und mehrerer politischer Parteien in Rom für einen sofortigen Waffenstillstand, für Friedensverhandlungen, Einstellung der Waffenlieferungen und das Ende der Sanktionen wie auch Gespräche über den Wiederaufbau der Ukraine demonstriert.

Und: Wir rufen zur Solidarität mit Rolf Mützenich auf, der aufgrund seines Engagements für einen Waffenstillstand und weitere diplomatische Schritte von der ukrainischen Regierung auf eine Schwarze Liste von "Informationsterroristen" gesetzt worden ist, was aktuell breit in den Medien diskutiert wird - eine Einschätzung der breiten und weitgehend verharmlosenden Berichterstattung findet sich u.a. bei Telepolis. Wir rufen alle zum Schreiben von Leserbriefen auf - für eine Verhandlungslösung und gegen die Sprache der Gewalt.

Für den Frieden stehen Aufklärung und Solidarität!

Das "antifaschistische Bündnis KÖLN GEGEN RECHTS" wurde eingeladen, auf der Kundgebung eine ca. 5 minütige Rede zu halten und wird dabei gegen den geplanten Naziaufmarsch am 4. DEZ in Köln mobilisieren.