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Uni-Klinikum Gießen-Marburg: Beschäftigte kämpfen für Entlastung

Foto: H.S.

15.12.2022 - von diverse

15.12.2022: Mit beeindruckenden Kundgebungen haben die Beschäftigten des Uniklinikums Gießen und Marburg ihre Forderung nach einem Tarifvertrag für Beschäftigungssicherung und Entlastung an den Arbeitgeber und die Politik übergeben. „4163 Kolleg*innen haben bekräftigt, dass sie sich gemeinsam auf den Weg machen werden und einen Tarifvertrag erkämpfen wollen. Einen Tarifvertrag der Ausgliederungen und Kündigungen für alle am Uniklinikum ausschließt und endlich für bessere Arbeitsbedingungen sorgt“, so Fabian Dzewas-Rehm, ver.di-Gewerkschaftssekretär.
Die Übergabe der Absichtserklärung markiert den Start eines Ultimatums an die politisch Verantwortlichen und den Arbeitgeber: „100 Tage geben wir Zeit. 100 Tage, um Sicherheit für alle Kolleg*innen zu schaffen. 100, Tage um einen wirksamen Schutz vor Überlastung zu verhandeln.“ Sollte es innerhalb dieser 100 Tage keinen Tarifvertrag geben, wären laut Dzewas-Rehm ab dem 24. März 2023 Streiks in Gießen und Marburg möglich. Der Arbeitgeber hat aus Sicht von Dzewas-Rehm verstanden, dass es den Beschäftigten ernst ist. Auf den Kundgebungen haben Vertreter*innen des Rhön-Konzerns Tarifverhandlungen in Aussicht gestellt.
Unterstützung für die Forderungen kommt aus der Politik. Vertreter*innen der CDU, der Grünen, der Linken und der SPD haben sich bei den Kundgebungen klar hinter die Forderungen der Beschäftigten gestellt. Die Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher und Dr. Thomas Spies haben sich ebenso für den Abschluss eines Tarifvertrages ausgesprochen. „Die breite Unterstützung zeigt: Mittelhessen will eine gute Gesundheitsversorgung und steht zu seinen Krankenhausbeschäftigten.“
Quelle: Webseite der Krankenhausbewegung Giessen-Marburg unter: Link

15.12.2022: Ultimatum für Rhön AG Gießen-Marburg: „Die Beschäftigten einer weiteren Klinik haben sich aufgemacht, Entlastung zu erkämpfen: die Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Krankentransportfahrer, IT- und Küchenkräfte am Universitätsklinikum Gießen-Marburg (UKGM). Dafür hat die Mehrheit der Beschäftigten des Krankenhauses eine Absichtserklärung unterschrieben, die sie am Mittwoch (14.12.2) an die Geschäftsführung und die Landesregierung übergaben. Nun haben Politik und Krankenhausleitung 100 Tage Zeit, um mit Verdi einen entsprechenden Tarifvertrag zu entwickeln. Wie zuletzt an den Unikliniken in Frankfurt am Main und in Nordrhein-Westfalen fordern die Kollegen mehr Personal, verbindliche Personalschlüssel und einen zeitnahen Belastungsausgleich bei deren Unterschreiten. Wie viele zusätzliche Stellen genau gebraucht werden, soll in den kommenden Wochen für jeden Bereich ermittelt werden, erläuterte Verdi-Sekretär Fabian Dzewas-Rehm am Dienstag auf einer Pressekonferenz der Gewerkschaft. Schätzungsweise fehlten aber allein 300 bis 400 Pflegekräfte am UKGM. ...
Susanne Knütter für Junge Welt unter: Link

12.12.2022: Das Land Hessen und der Mehrheitseigner Rhön-Klinikum AG haben sich auf einen neuen Zukunftsvertrag für das 2006 privatisierte Universitäts-Klinikum Gießen und Marburg geeinigt. Dabei geht es um 800 Millionen Euro. Monatelang hat Funkstille geherrscht zwischen dem Land Hessen und der Rhön-Klinikum AG. Nun aber haben sich beide Gesellschafter des Universitäts-Klinikums Gießen und Marburg (UKGM) auf Eckdaten eines neuen "Zukunftsvertrags" für das drittgrößte deutsche Klinikum dieser Art geeinigt. Demnach wollen beide Seiten in den nächsten zehn Jahren 800 Millionen Euro an den Standorten Gießen und Marburg investieren.
Das UKGM verzichtet weiter auf betriebsbedingte Kündigungen und die Ausgliederung von Betriebsteilen, wie beide Seiten erklären.
Thorsten Winter für FAZ unter: Link

3.Februar 2022: Teuer gescheitert
Das privatisierte Uniklinikum Gießen/Marburg ist pleite. Mit hunderten Millionen Euro will es das Land Hessen jetzt retten – nicht zum ersten Mal. Die Rechnung der Privatisierung begleichen am Ende wieder Beschäftigte und Patienten. ...
Weiterlesen bei Werner Rügemer für Ver.di Publik 1/2022 unter: Link

21.1.2008: Privatisierung der Uniklinika Marburg-Gießen - Anstößig + sittenwidrig
Das Land Hessen hat als erstes Bundesland eine Universitätsklinik verkauft, die zuvor von der Hessischen Landesregierung unter Ministerpräsident Roland Koch als Universitätsklinika Gießen-Marburg mit 2.400 Betten und 9.000 Vollzeitarbeitsplätzen fusioniert worden war. Der Preis: 112 Millionen Euro.
Das Land behält fünf Prozent der Geschäftsanteile. Rhön Klinikum AG hat unter Androhung einer Vertragsstrafe Investitionszusagen von 367 Mio. gemacht. Betriebsbedingte Kündigungen wurden bis 2010 ausgeschlossen. Rhön will trotzdem 30 Mio. Euro in einen Sozialplan und die Qualifikation der Mitarbeiter investieren.
In Hamburg, wo man Erfahrung mit der Krankenhausprivatisierung hat, wird schon über die Folgen berichtet: "Die sieben allgemeinen Krankenhäuser Hamburgs (Landesbetrieb Krankenhäuser - LBK) wurden gegen den Willen der Hamburger Wähler privatisiert. Bei einer Volksabstimmung, die gleichzeitig mit der Bürgerschaftswahl stattfand, hatten sich 77% dafür ausgesprochen, dass die Stadt die Mehrheitsanteile am LBK behalten solle. Noch ist es so, aber ab Januar 2007 wird die Asklepios GmbH 74,9% der Anteile besitzen. Zur Zeit sind es 49,9%. Aber das unternehmerische Sagen ist ihr schon zu 100% übergeben worden."
Anstößig und sittenwidrig nennt Prof. Dr. Peter von Wichert aus Hamburg den Verkauf in einem Leserbrief an die FAZ. ...
Hanne Schweitzer für Büro gegen Altersdiskriminierung unter: Link

14.3.2012: Rhön Klinikum AG will 500 Arbeitsplätze streichen
Als das Land Hessen 2006 als erstes Bundesland die Universitätskliniken in Marburg und Gießen verkaufte, die man zuvor noch schnell zum Universitätsklinikum Gießen-Marburg fusioniert hatte, gab es dort insgesamt 2.400 Betten und 9.000 Vollzeitarbeitsplätze. Hessen behielt fünf Prozent der Geschäftsanteile. Unter Androhung einer Vertragsstrafe musste die Rhön-Klinikum AG außer dem Kaufpreis von 112 Millionen Euro noch Investitionszusagen von 367 Mio. Euro machen. ...
Hanne Schweitzer für Büro gegen Altersdiskriminierung unter: Link

27.04.2006: Uniklinik Gießen-Marburg soll 2007 Gewinn machen
Im Februar 2006 hatte der private Klinikbetreiber Rhön-Klinikum AG die Universitätsklinik Gießen und Marburg für schlappe 112 Millionen gekauft. ...
Büro gegen Altersdiskriminierung unter: Link

Quelle: diverse