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mEUterei: Der unerklärte Krieg der EU gegen Flüchtende - Borders of Violence - Englischsprachige Buchausgabe zum freien Download

Foto: H.S.

27.12.2022 - von Theo Bruns

Der 10. Dezember ist der Internationale Tag der Menschenrechte. Vor zehn Jahren wurde an diesem Tag die Europäische Union mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Doch genau diese Menschenrechte und die hehren und so gern hochgehaltenen »europäischen Werte« werden angesichts flüchtender und schutzsuchender Menschen an den Grenzen des Staatenverbunds mit den Füßen getreten. Erst kürzlich berichtete Monitor über illegale Gefängnisse in Bulgarien und brutale Pushbacks. Und all dies geschieht unter den Augen von Frontex, ist als Abschreckung kalt gewollt.

Wir nehmen dieses den Menschenrechten Hohn sprechende Jubiläum zum Anlass, um das Buch des Autorinnenkollektivs mEUterei »Grenzenlose Gewalt. Der unerklärte Krieg der EU gegen Flüchtende« kostenlos in einer englischen Version unter dem Titel »Borders of Violence« auf unserer Website zum Lesen und zum Download anzubieten – in der Hoffnung, dass es nun seinerseits »grenzenlos« als Ansporn zum politischen Handeln zirkulieren möge.

Das Buch bilanziert minutiös die Systematik der tagtäglichen Verstöße gegen die Menschenrechte an den Außengrenzen der EU. So wird dieses Dokument der Schande zu einem Aufschrei, zur Anklageschrift gegen die Friedensnobelpreisträgerin EU.

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Das Autorinnenkollektiv mEUterei besteht aus Aktivistinnen, Fluchthelferinnen, Juristinnen, Migrations- und Politikwissenschaftlerinnen. Mitglieder des Teams sind u.a. Marlene Auer, Eliza Fröhlich, Natalie Gruber, Hela Kanakane, Lea Reisner und Julia Winkler. Sie sind in verschiedenen Organisationen und politischen Gruppen aktiv: Alarm Phone, borderline-europe, Border Violence Monitoring Network, Iuventa-Crew, Joosor und Safe Passage Foundation.

In der Einleitung zu ihrem Buch schreiben sie: »Geschichtsvergessen werden die Mauern der Festung Europa kontinuierlich höher gezogen, die Abschottung brutaler und die bürokratischen und physischen Hürden für Flüchtende, um ihr Recht auf Asyl in Anspruch nehmen zu können, nahezu unüberwindbar. Der Friedensnobelpreis wird als Persilschein missbraucht, um wider alle Realität humane Politik und Rechtsstaatlichkeit vorzugaukeln. Menschenrechtsverletzungen entlang der Binnen- und Außengrenzen der EU werden tagtäglich begangen, sind bekannt und gewollt. Die hehren Werte und erklärten Ziele der EU, wie z.B. die Unantastbarkeit der Menschenwürde, die Wahrung von Menschenrechten, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit entpuppen sich mit Blick auf eine Abschottungspolitik, deren Ziel nicht der Schutz von Flüchtenden, sondern vor Flüchtenden ist, als reine Farce.«

Ihre unabweisbare Schlussfolgerung lautet: »Eine breite Debatte darüber, wer und wie für diese Menschenrechtsverbrechen – auch juristisch – zur Rechenschaft gezogen werden sollte, ist ebenso dringend nötig wie die deutliche Forderung nach einer anderen Grenzpolitik.«

Mit besten Grüßen
Theo Bruns

Quelle: Verlag Assoziation A