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06.01.2023 - von Louis Lippens, standaard/vrt/sh
Dass der Wettbewerb bei der Arbeitssuche nicht immer fair ausgetragen wird, zeigt einmal mehr eine neue Studie der Universität Gent. Demnach ist Diskriminierung nach wie vor weit verbreitet. ...Unternehmen diskriminieren Bewerber nach wie vor aus den unterschiedlichsten Gründen. Daran hat sich in den zurückliegenden 15 Jahren so gut wie nichts verändert, trotz Kampagnen, Aufklärungsarbeit und politischer Bemühungen und trotz des allseits beklagten Fachkräftemangels. Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam der Universität Gent.
Die Wissenschaftler haben sich alle verfügbaren Feldstudien aus Europa und den USA aus den Jahren 2005 bis 2020 vorgeknöpft. Für diese Feldstudien wurden insgesamt 900.000 fiktive Bewerbungen auf Stellenangebote verschickt. Verschiedene Bewerbungen für ein und dieselbe Stelle waren inhaltlich gleich, bis auf ein Merkmal – zum Beispiel Herkunft, Geschlecht, eine Behinderung oder das Alter. Untersucht wurde dann, wie häufig dieses Merkmal zum Ausschlusskriterium wurde.
Keine andere Gruppe hat so schlechte Chancen bei der Stellenvergabe wie die Ü-50-Jährigen. Der Grund dafür liegt für Louis Lippens, Mitautor der Studie der Uni Gent, auf der Hand. Ältere Arbeitnehmer werden in Europa als zu teuer wahrgenommen. Ergebnis: Ihre Chancen auf ein Vorstellungsgespräch sind um 48 Prozent geringer im Vergleich zu einem jüngeren Mitbewerber.
Lippens sieht die Altersdiskriminierung als die häufigste Form der Diskriminierung an, die aber im öffentlichen Bewusstsein am wenigsten vorkommt. In den USA stehen die Chancen für Ü-50er etwas besser, wofür Lippens zwei Gründe nennt: Zum einen ist es in den USA viel mehr akzeptiert, auch im Alter zu arbeiten und in den USA sind ältere Arbeitnehmer nicht automatisch teurer.
Studie der Universität Gent zur weltweiten Diskriminierung beim Anwerben von neuem Personal
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