16.01.2023
Oder wie soll man das sonst verstehen, wenn täglich von regierenden Politikern der Krieg in der Ukraine zu unserer, also Deutschlands Sache erklärt wird? Wenn zu jeder Gelegenheit die Entsendung von mehr und schwereren Waffen aus Deutschland in die Ukraine gefordert wird und das auch in steigendem Umfang stattfindet? Wenn es regierungsamtliche Linie ist, die Ukraine in ihrer Kriegsführung dauerhaft zu unterstützen, solange sie das braucht? Repräsentiert denn die deutsche Außenministerin etwas anderes als entschlossenen deutschen Kriegswillen, wenn sie vor „Kriegsmüdigkeit“ in Deutschland warnt?
Natürlich steht das alles unter dem Motto, es ginge darum, den Ukrainern zu helfen. Wobei denn?
Natürlich heißt der Zweck: den Krieg beenden. Aber welcher Staat führt denn Krieg, damit er nie aufhört? Für alle gilt die selbstverständliche Randbedingung, und die gilt erklärtermaßen für Deutschlands Beihilfe auch: Ein Ende gibt es nur zu unseren Bedingungen. Genau die Absicht, möglichst schnell ans Ende zu kommen, macht Kriege scharf und zieht sie in die Länge.
Natürlich will niemand explizit die anfallenden Opfer. Aber die auf der feindlichen Seite schon, sogar möglichst viele davon; wofür sonst wären die gelieferten Waffen gut? Und die Opfer auf der eigenen Seite, der ukrainischen in dem Fall, heißen Helden, sterben den Heldentod – ist das etwas anderes als ein Ja dazu?
Das allerdings bleibt schon noch zu klären: Warum will Deutschland, dass dieser Krieg geführt wird. Wozu? Welchen nationalen Zweck, welche Staatsräson verfolgt Deutschland mit dem Krieg?
Vortrag und Diskussion mit Dr. Egbert Dozekal
Salon Rosa Veranstaltungsraum
Futterstraße 17-19
66111 Saarbrücken
Zeit
16.01.2023, 18:00 - 20:00 Uhr
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