19.01.2023 - von Dtsch Stiftung Patientenschutz
Zu den heute veröffentlichten Zahlen der Ersatzkassen (vdek) zur Kostenexplosion in den Pflegeheimen erklärt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:
Dortmund. "Der allergrößte Teil der 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner können den Eigenanteil im Pflegeheim von 2.468 Euro nicht aus ihren Altersbezügen zahlen. An dem grundlegenden Problem ändert sich auch nicht im Laufe eines mehrjährigen Aufenthaltes. Pflegeheimbewohner werden somit finanziell massiv unter Wasser gedrückt. In den letzten fünf Jahren hat sich der bundesweite Eigenanteil um rund 40 Prozent erhöht. Doch die Bundesregierung und der Ressortchef Karl Lauterbach schauen der Kostenexplosion weiter tatenlos zu. Den bislang leeren Versprechungen der Ampel-Koalition müssen endlich Taten folgen. Jeder Betroffene braucht ab sofort 300 Euro monatlich mehr. Zudem ist der Inflationsausgleich unverzüglich einzuführen. Grundsätzlich gilt es, die Altenpflege komplett auf den Kopf zu stellen. Pflegebedürftige haben künftig einen festen Eigenanteil zu zahlen. Den Rest muss die Pflegeversicherung übernehmen. Das schafft Planbarkeit und Generationsgerechtigkeit für die Menschen."
Hintergrund
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Patientenschutz ist die Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer. Mit dem Patientenschutztelefon bietet sie Hilfesuchenden und Betroffenen praktische Unterstützung bei Fragen rund um das Pflegerecht, Pflegeeinstufungen und Pflegemissstände. Ebenso hilft sie bei der Durchsetzung des Anspruchs auf Palliative Care und Sterbebegleitung, bietet Beratungen und Umsetzung von Patientenverfügungen.
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