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Interview mit Martin Sonneborn über das EU-Parlament: Das BRÖCKELT jetzt alles

Foto: H.S.

Europäische Union - 29.01.2023 - von Andreas Rosenfelder

Alle Skepsis gegenüber dem Europaparlament und den "raffenden Selbstständigen" dort wird im Interview bestätigt, das Andreas Rosenfelder für die Welt am Sonntag mit Martin Sonneborn gemacht hat. Es beginnt so:

"Anders als andere Politiker spricht Martin Sonneborn gern über Geld. Als Abgeordneter im Europaparlament bekommt er eine „Entschädigung“ von 9808,67 Euro im Monat, davon bleiben netto 7646 Euro. Dazu kommt, ebenfalls jeden Monat, eine „allgemeine Kostenvergütung“ von 4993 Euro – wie er das Geld verwendet, wird nicht überprüft. Für jeden Tag, an dem sich Sonneborn in die Anwesenheitsliste des Parlaments einträgt, erhält er außerdem eine Zulage von 338 Euro.

Fährt er mit dem 23 Jahre alten Audi zu den beiden Standorten des Parlaments nach Brüssel oder Straßburg, beträgt die Kilometerpauschale 56 Cent, aber natürlich könnte er jederzeit Business-Class fliegen. Noch nicht erwähnt sind hier die 27.937 Euro pro Monat, die Sonneborn für seine „parlamentarische Assistenz“ verwenden kann. Außerdem darf er, sofern er will, jede Woche zu einem Ziel seiner Wahl in der Europäischen Union reisen, die Kosten werden erstattet.

„Wenn auf den Fluren 2000 Euro herumliegen“, sagt Sonneborn, „würde sich kein Parlamentarier bücken.“ Sogar das Bier im Parlament werde subventioniert. ...

Andreas Rosenfelder für WELT am SONNTAG, 29.1.2023 unter Link

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Wahl zum 10. Europäischen Parlament im Jahr 2024 unter: Link

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Deutsche Politiker lassen sich ihr Aussehen etwas Kosten: Baerbock zahlt 136.500 Euro fürs Styling, Habeck 83.000 Euro für Fotos
Olaf Scholz und sein Team lassen sich ihr Aussehen etwas kosten: Die Ausgaben von Kanzleramt und Ministerien für Pudern, Schminken, Make-up und Styling sind seit dem Regierungswechsel rasant angestiegen.
Spitzenreiterin ist Aussenministerin Annalena Baerbock: Sie gab im letzten Jahr 136.500 Euro für Kosmetik und Kosmetiker aus. ...
Link

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Korruption im EU-Parlament und drum herum

- Am 10.2.23 wurde in Neapel der EU-Abgeordnete Andrea Cozzolino aus Italien festgesetzt.

- Am 9.2.2023 wurde der belgische EU-Parlamentarier Marc Tarabella, der früher mit der sozialistischen Fraktion verbundene belgische Europaabgeordnete, verhaftet.

- Am 9.1.23 wurde eine der 14 Vizepräsidentinnen des EU-Parlaments, die Griechin Eva Kaili, ihr Lebensgefährte Francesco Giorgi, der ehemalige Europaabgeordnete Pier Antonio Panzeri und der Lobbyist Nicolo Figa-Talamanca wegen des Verdachts der Korruption in Brüssel verhaftet. Die Justiz legt Kaili und den anderen Verdächtigen die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche und Korruption zur Last. Grund ist die mutmaßliche Einflussnahme auf politische Entscheidungen des EU-Parlaments durch Katar und Marokko.

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- Am 3.3.2023 fügt Daniel Steinforth in der NZZ unter der Überschrift "Das sonderbarste Parlament der Welt" über die Einnahmen der EU-Abgeordneten noch hinzu: "Nebenjobs sind nicht verboten: Laut Transparency International stocken damit 27 Prozent der Abgeordneten ihr Gehalt noch einmal kräftig auf." Siehe: Link

Quelle: WELT am SONNTAG, 29.1.2023, print Kultur S. 37 -38, Weltwoche.ch 2.2.23, NZZ