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22.02.2023 - von Hartmut Jeromin
In Deutschland macht sich manches breit - nicht nur Angst vor Putin! Aber Krieg ist nun mal Krieg. Egal warum der gerade stattfindet. Und wir bekommen ihn ja auch haufenweise nahegebracht. Wieder in Wort und Bild. Das war so, als der 1. und 2. Weltkrieg tobten und auch bei allen anderen Kriegen seitdem! Dem „Journalismus“ konnte man nicht ausweichen. Seit ich selbstständig lesen konnte, waren die Kriegsberichte anwesend. Mit den dazugehörigen Bildern. Wie in der Sächsischen Zeitung (SZ) vom Wochenende. Anfangs meines Weges mündete jede Debatte für und wider Krieg immer im Satz: Nie wieder Krieg!
Das wandelt sich gerade.
Zum Wochenende schrieb Uwe Peter von der „SZ“ einen „Leitartikel“ des Inhalts: `Nur nicht ängstlich sein`. Deklariert ihn aber zugleich nur als Meinung. Meinen darf ja jeder.
Aber er teilt dann doch aus: Wer anderer Meinung ist, wird bei ihm zum Helfer des Aggressors, zum Mitschuldigen. Und er stellt die Frage: Frieden unter allen oder welchen Bedingungen? Die Gründe für diesen Krieg lägen nicht in der Ukraine, nicht im "Westen“, das weiß er ganz genau. Und wer ein „Manifest für den Frieden“ verfasst, muss sich von ihm als Egoist verschimpfen lassen.
Da hört es bei mir auf! Woher weiß Herr Peter so genau, dass der Westen keine Aktie an diesem Krieg hat? Genau darüber grübeln gerade Hunderttausende. Und bekommen nur diese “Kriegsberichterstattung“ als Antwort.
Das reicht nicht, auch dieser Krieg hat seine Vorgeschichte (und er wird eine Nachgeschichte haben). Gibt es wirklich keine anderen Interessen da in der Ukraine? 17 Prozent der Bürger sind Russen, 30 % reden Russisch als Muttersprache. Die haben auch Interessen! Über die möglichen Kriegsmüden und Deserteure schreibt niemand, sind die nicht interessant?
10 % des BIP der Ukraine wurden 2017 durch Nahrungsmittelprodukte erzielt, also durch Körnerfrüchte. Das machte 24 % des Exports aus. Gut erzeugbar, transportierbar und lagerbar. Und überall auf der Welt begehrt. Da könnte ich mir durchaus auch westliche Interessiertheit vorstellen. Und 21 % des Exports waren Eisen und Stahl, 15% Rohstoffe aus einem Land von der doppelten Größe Deutschlands an der Südwestflanke Russlands und etlichen NATO-Ländern. Da gibt es gar keine westliche Interessiertheit? Darüber sollte auch geschrieben werden, ganz abgesehen vom Gas- und Öl- und Finanztransit!
Über so vieles wird nicht geschrieben. Das brauchte ich aber zur Meinungsbildung! Warum Politiker jetzt da so massenhaft hinreisen, das spricht zudem eine eigene Sprache!
Also Herr Peter, was sagt mir ihr Leitartikel? Sie erkennen durchaus, dass die USA in Vietnam Aggressoren waren, und dass sich jeder bezüglich der Ukraine was wünschen kann. Ich wünsche mir also, dass die Münchner Sicherheitskonferenz nicht ihre Kriegsziele definiert sondern ihre Friedensziele! Dass nicht „unsere Werte“ zur Kriegsverlängerung beitragen sondern zum sofortigen Frieden! Alle, ausnahmslos alle mit Interessen in der Ukraine müssen ihren Beitrag leisten.
Nur eine Bedingung scheint mir relevant: Frieden sofort! Das hat überhaupt nichts mit Unterwerfung zu tun sondern mit Vernunft. Ihnen, Herr Peter, schlage ich vor: machen sie Sportberichterstattung. Obwohl, auch dort kann man Unfrieden stiften. Ich gehe derweil auf keine Ukraine-Demo mehr - wegen Angst, mich vor den falschen Karren spannen zu lassen! Es gibt nämlich keine kriegerische Lösung des Ukrainekonflikts. Nur aus einem Waffenstillstand könnte etwas Friedliches erwachsen - wenn es denn gewollt wäre. Tragen sie dazu bei. Das wäre keine Unterwerfung sondern Verantwortung, meint Hartmut Jeromin im Februar 2023.
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