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Paritätischer Armutsbericht: 14,2 Millionen Menschen hierzulande arm

Foto: H.S.

27.03.2024 - von PM 26.3.2024

ÜBER DAS BROT, DAS IN DER KÜCHE FEHLT, WIRD NICHT IN DER KÜCHE ENTSCHIEDEN !

Nach dem Armutsbericht müssen 14,2 Millionen Menschen in diesem reichen Land zu den Armen gezählt werden. 2022 waren damit fast eine Million Menschen mehr von Armut betroffen als vor der Pandemie, der Energie- und der Preiskrise im Jahr 2019 und 2,7 Millionen mehr als im Jahr 2006. Insbesondere Alleinerziehende, kinderreiche Familien und Menschen mit schlechten Bildungsabschlüssen oder ohne deutsche Staatsangehörigkeit sind von Armut betroffen. Auf einen neuen traurigen Rekordwert ist nach der Studie zudem die Kinderarmut gestiegen: Mehr als jedes fünfte Kind ist mittlerweile von Armut betroffen (21,8 Prozent). Unter Alleinerziehenden lag die Armutsquote bei 43,2 Prozent.

Im Vergleich der Bundesländer zeigen sich große regionale Unterschiede. Während in Bayern jede achte Person von Armut betroffen ist, ist es in Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und Hamburg jede fünfte Person, in Bremen sogar fast jede dritte. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Armut in Berlin besonders stark gesunken (von 20,1 auf 17,4 Prozent), während sie in Hamburg, in Schleswig-Holstein und im Saarland besonders stark gestiegen ist.

Der Paritätische fordert die Bundesregierung zu einer entschlossenen Armutspolitik auf. Dazu gehört aus Sicht des Verbandes unter anderem die Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro, der Ausbau der Kinderbetreuung, eine Kindergrundsicherung, die vor Armut schützt und eine solidarische Pflegeversicherung als Vollversicherung.

Die Stadt Hannover hat die höchste Armutsquote in Niedersachsen
Das Umland von Hannover bleibt mit 15,9 Prozent der Bevölkerung deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Deutlich mehr Arme leben in der Region Ostfriesland mit 21 Prozent und in den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Holzminden und Hildesheim mit je 20 Prozent. Die Landeshauptstadt Hannover hat mit 22,4 Prozent die höchste Armutsquote.

Der Chef von Mercedes, Ola Källenius, hatte 2023 ein Jahreseinkommen von 12,2 Millionen Euro.

Die Kinderarmut liegt bundesweit bei 21,8 Prozent
In dem Bericht wird auch dargestellt, wie sich die Armut in Deutschland verteilt:
Fast zwei Drittel der erwachsenen Armen sind erwerbstätig, in Rente oder Pension. Alleinerziehende, kinderreiche Familien und Menschen mit schlechten Bildungsabschlüssen oder ohne deutsche Staatsangehörigkeit sind von Armut betroffen. In der Gruppe der Alleinerziehenden lag die Armutsquote 2022 bei 43,2 Prozent - die Kinderarmut ist auf den Rekordwert von 21,8 Prozent gestiegen.
Bundesweit waren laut Bericht 14,2 Millionen Menschen von Armut betroffen. Das waren 100.000 Menschen mehr als 2021.
Niedersachsen befindet sich mit einer Armutsquote von 17,9 Prozent im Mittelfeld der Bundesländer. Bremen bildet mit mehr als 29 Prozent das Schlusslicht. Davor sind Nordrhein-Westfalen (19,7 Prozent) und Hamburg (19,5 Prozent).

Der Bericht "Armut in der Inflation" des Paritätischen Wohlfahrtsverbands basiert auf Daten des Statistischen Bundesamts für das Jahr 2022. (In diesem Jahr hatte die Inflation den Höhepunkt noch nicht erreicht!) Methodisch wird dabei der relative Armutsbegriff verwendet. Die Armutsquote gibt Auskunft darüber, wie viele Personen mit ihrem gesamten Nettoeinkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens in Deutschland zur Verfügung haben

Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen warnt vor Sozialabbau
Sie kritisiert den Vorschlag der Bundes-FDP, die 60-Milliarden-Lücke im Haushalt mit Kürzungen im Sozialhaushalt zu stopfen. (20.11.2023)

Der Paritätische fordert die Bundesregierung zu einer entschlossenen Anti-Armutspolitik auf. Dazu gehört aus Sicht des Verbandes unter anderem die Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro, der Ausbau der Kinderbetreuung, eine Kindergrundsicherung, die vor Armut schützt und eine solidarische Pflegeversicherung als Vollversicherung.
Das Fatale ist: durch die Kriegsbefürworter hierzulande und in der EU wird sich die Situation weiter verschärfen. Die Ampel steckt ja inzwischen die höchsten Ausgaben in die Verteidigung - bei gleichzeitig immer stärkerem Schuldenabbau immer höheren Subventionen für Einzelunternehmen. Da bleibt angeblich nichts mehr für den "sozialen Zusammenhalt" der weiterhin gepriesen wird.


Paritätischer Armutsbericht 2024 Link
paritaetische.de/fileadmin/user_upload/Schwerpunkte/Armutsbericht/doc/Parit
aetischer_Armutsbericht_2024.pdf

Siehe dazu auch: Europarat rügt Deutschland
Link

Quelle: Paritätischer