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Rentner brauchen Lobby zur Durchsetzung des Inflationsausgleichs

24.04.2024 - von Frank Latka

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, sehr geehrte Politikerinnen und Politiker,

fast jede Berufs- und Branchengewerkschaft, allen voran die monopolartigen Gewerkschaften und Interessenvertretungen Verdi/dbb-tarifunion (= "Beamten-/ÖD-Mafia"), GDL, GEW, Cockpit, IGM, IGBCE erreichen ständig tolle Tarifergebnisse für ihre ureigene, enge Klientel.
Und hohe Inflationsprämien von i.d.R. 3000 Euro dazu.

Über den engen Tellerrand ihrer Klientel scheinen die Gewerkschafter nicht hinauszuschauen. Dafür werden sie ja auch nicht bezahlt...

Am besten sind die von den Steuerzahlern alimentierten (!) Beamten und Pensionäre (!) sowie die Bundestagsabgeordneten (MdB) dran!

Nach einem formellen, also formal-juristisch "sauberen" Verfahren erhielten/ erhalten MdBs und deren zahlreiche wissenschaftlichen Mitarbeiter - ebenfalls steuerzahler-alimentiert - Inflationsprämien.

Sowie (man glaubt es kaum) alle 735 Abgeordneten, viele ohne Berufs- /Studienabschluss, erhalten ab 1. Juli monatlich 635 Euro an Diäten mehr! (Berechnungsbasis: durchschnittliche TARIF-Lohnerhöhungen 2023). Obendrauf zur aktuellen, nicht gerade mickrigen Aufwandsentschädigung von monatlich bereits 10.591,70 Euro!
Nicht genug: Damit unsere "Volksvertreter/-innen" nicht am Hungertuch nagen müssen, steht ihnen noch eine steuerfreie Kostenpauschale von 4.500 Euro p. M. zu.

Immer noch nicht genug der Alimentierung durch richtig arbeitende Steuerzahler sowie Rentner, die auch Steuern zahlen: Ähnlich wie Beamte, die NICHTS (keinen Cent!) in das staatliche Rentensystem (GRV) einzahlen, funktioniert das bei unseren Bundestagsabgeordneten: Sie leisten ebenfalls KEINEN eigenen Beitrag als Rentenvorsorge! Auch das tragen die Steuerzahler. Bis zu einer Höhe von 65 % ihrer Diäten.

Schier utopische kommunistische Verhältnisse bzw. fast wie im Schlaraffenland. Finde ich.
Und das in der Zeitenwende, bei (fast) Rezession, bei fehlendem Deutschlandtempo und zunehmender Altersarmut. Vor allem im Osten der Republik.

Leider haben normale Rentner nicht eine solche Lobby wie Beamte, Bundes-, EP- und Landespolitiker/-innen oder Tarifbeschäftigte mit einer starken (egoistischen) Gewerkschaft in der Hinterhand. Oder?

Mit Frustration und besorgten Grüßen aus Berlin

Dr. Frank Latka,
Diplom-Volkswirt, 75; noch im Minijob tätig

Quelle: Mail an die Redaktion