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04.06.2024 - von Hanne Schweitzer
Sprachliche Giftpfeile sind eine geläufige Waffe, um altersdiskriminierende Einstellungen zu tarnen. Ein Beispiel dafür ist der Chef von Frau A. Obwohl sie im Rentenalter angekommen ist, kann sie als Minijobberin weiter im gleichen Unternehmen arbeiten. Allerdings bekommt sie keinen unbefristeten Vertrag sondern einen, der zeitlich befristet ist.
Die Begründung des Chefs: "Weil sonst die Leute dann bis 79 da sitzen könnten."
Dieser unpersönliche, allgemein formulierte Satz ist der Giftpfeil. Jemandem im frischen Rentenalter zu vergleichen mit Leuten, die fast 80 sind, ist provokant. Es zeigt die Einstellung, die der Chef zu Älteren hat, die noch arbeiten wollen. Darum ist es ihm wichtig zu zeigen, wie großzügig er war, Frau A trotz ihres Rentenalters immerhin noch mit einem befristeten Vertrag zu beschäftigen. Er führt Frau A auch deutlich vor Augen, wer im Betrieb das Sagen hat.
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