Foto: H.S.
14.08.2024 - von Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
Auf dem 10-Meter-Sprungturm des Kölner Stadionbades protestierten am Mittwoch Mitglieder der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen gegen die dort angebrachte Militärwerbung. Sie hielten ein Banner mit der Aufschrift „Kein Werben fürs Sterben!“ unter das Plakat der Bundeswehr mit dem Text „Karrieresprung“ und einem abgebildeten Kriegsschiff. Außerdem zeigten sie das Logo ihrer Organisation, das ein zerbrochenes Gewehr darstellt.
Aus Sicht der Aktivisten handeln die Geschäftsführung der KölnBäder GmbH und die Verantwortlichen der Bundeswehr unmoralisch. Die Geschäftsführerin Claudia Heckmann hatte gegenüber der Presse erklärt: „Wir erzielen mit der Werbung für uns wichtige Zusatzeinnahmen.“ Bei einer Kundgebung, die vor dem Freibad stattfand, kritisierten die Aktivisten, dass ausgerechnet an einem Ort, an dem sich Familien mit Kindern vergnügen und Erholung vom Alltagsstress suchen, für den Dienst an der Waffe geworben werde.
„Wir haben bei unserer Aktion auf dem Sprungturm klargemacht, worum es hier in Wirklichkeit geht, nämlich um das "Töten und Sterben", wie es auf unserem Banner heißt“, erklärte ein Sprecher. Der KölnBäder GmbH ginge es offenbar nur ums Geld, und die Bundeswehr spreche mit ihrer Werbestrategie gezielt Minderjährige an.
Die DFG-VK erinnert daran, dass der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes die Bundesrepublik Deutschland am 23.9.2022 gerügt und dazu aufgefordert hatte, „das Mindestalter für die freiwillige Verpflichtung bei den Streitkräften auf 18 Jahre anzuheben und alle Formen der auf Kinder ausgerichteten Werbung oder Vermarktung des Militärdienstes zu verbieten“*.
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UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes
Abschließende Bemerkungen zum kombinierten fünften und sechsten Staatenbericht Deutschlands, 23.9.2022 S.17 Nr. 45a unter: CRC_Staatenbericht_DEU_5_6_Abschl_2022.pdf
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