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Audi-Werk in Brüssel wird bestreikt

Foto: H.S.

Belgien - 07.09.2024 - von Gregor Link

„Nach dem Ende der Sommerpause haben die Arbeiterinnen und Arbeiter des Audi-Werks in Vorst bei Brüssel am Mittwoch die Arbeit niedergelegt. Rund hundert der 3000 Arbeiter des Werks betraten am frühen Mittwochmorgen zwar erstmals den Arbeitsplatz, weigerten sich aber, die Arbeit wieder aufzunehmen. Auch die Nachmittagsschicht ging nicht an die Arbeit. Bilder des flämischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks VRT zeigen, wie Arbeiter von Audi und von Zulieferfirmen am Werksgelände zelten und Protestcamps aufgebaut haben.
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Die Streikbewegung in Brüssel ist Teil einer wachsenden internationalen Bewegung der Autoarbeiter zur Verteidigung ihrer Arbeitsplätze und Löhne, die an allen Fronten angegriffen werden. Im Volkswagen-Stammwerk in Wolfsburg protestierten auf einer Betriebsversammlung am selben Tag zehntausende Arbeiterinnen und Arbeiter gegen den Sparkurs und das geplante Jobmassaker des Konzerns.
Vom 24. Januar bis zum 19. Februar streikten tausende Arbeiter des riesigen Audi-Montagewerks im mexikanischen Bundesstaat Puebla für höhere Löhne. Nachdem das erste Angebot von 6,5 Prozent mehr Lohn von 3.090 der 4.161 Arbeiter zurückgewiesen worden war, stimmten am 9. Februar 3.139 Arbeiter gegen das zweite Angebot einer allgemeinen Lohnerhöhung um sieben Prozent.
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Die Angriffe auf die belgischen Audi-Arbeiter und der gleichzeitige Versuch, die mexikanischen Autoarbeiter zu disziplinieren, sind Bestandteil einer großangelegten internationalen Strategie des Volkswagenkonzerns. Dieser teilte am vergangenen Wochenende mit, die bisher geltende „Beschäftigungssicherung“ zu kündigen, laut der betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausgeschlossen sind. Auf das im letzten Jahr beschlossene berüchtigte Performance-Programm, das bis 2026 jährlich 10 Milliarden Euro einsparen soll, sollen nun Einsparungen in Höhe von vier Milliarden hinzu kommen.

Vom Standpunkt der belgischen und deutschen Gewerkschaftsbürokratien handelt es sich bei den Protesten um einen gezielten Versuch, Dampf abzulassen und nach einem Weg zu suchen, die Wut der Beschäftigten zu neutralisieren. Arbeiter sollten die Versammlungen nutzen, um den Aufbau eigener Aktionskomitees zu diskutieren, die von Betriebs- und Gewerkschaftszugehörigkeit unabhängig sind und Arbeiter über berufliche und nationale Grenzen hinweg vereinen.
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World Socialist Web Site:

Wir rufen Autoarbeiter auf, Aktionskomitees zu bilden, die für die folgenden Forderungen eintreten:

- Sofortiger Stopp aller Entlassungen und Wiedereinstellung aller Betroffenen!

- Verkürzung des Arbeitstags bei gleichzeitiger Erhöhung der Löhne, um den geringeren Zeitaufwand für die Produktion von Elektrofahrzeugen zu berücksichtigen und die seit Jahrzehnten stagnierenden Löhne auszugleichen!

- Vereinigt euch über alle Grenzen hinweg im Kampf gegen das globale Arbeitsplatzmassaker!

- Enteignet die Autokonzerne und stellt sie unter demokratische Kontrolle der Arbeiter!

Schreibt eine Whatsapp-Nachricht an die Mobilnummer +491633378340 und registriert euch gleich über das folgende Formular, um mit anderen Aktionskomitees in der Automobilindustrie und darüber hinaus in Kontakt zu treten.

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Quelle: wsws