Foto: K.D.P.
22.08.2025 - von Hartmut Jeromin
Boomer-Soli, macht sich im Sommerloch gut als Vorschlag von „Experten“.
Aber ich zahle schon monatlich 277,03 € in die Krankenversicherung, 150.27 € in die Pflegeversicherung und dazu noch 144,00 €. als Einkommenssteuer in das Staatssäckel.
Ich habe keine Pflegestufe, zahle ¼ jährlich 50 € Zuzahlungen in der Apotheke. Auch ca. 50,- € für die Fusspflege.
Dann gibt es da noch so Posten: Kfz-Versicherung 715,- €, ich fahre seit 1965 unfallfrei. Auch die Autosteuer greift jährlich mit 130 € zu. Ach ja, Kraftstoff ist auch nicht billig. Zudem „spende“ ich auch manchmal an notleidende Kommunen durch leichte Geschwindigkeitsübertretungen … also bei Lichte betrachtet: Ich bin, solidarisch!
Die allgemeine Mehrwertsteuer greift auch immer gnadenlos zu für das Nötige und die Extras.
Ganz schlimm kam es aber nun im Seniorenwohnen: Die allgemeine Miete (mit 695,18 € recht hoch), dazu eine Betreuung „Basic“, an den Mietvertrag gekoppelt für 195,- € im Monat, dazu eine Nebenkostenvorauszahlung von 74,82 exklusive einer Betriebskostenpauschale von nochmals 103,80 €. Summe im Monat: 1068,80 €. Wie gesagt, für ganz normales Wohnen. Brauchst du mehr Betreuung- bitte zahlen! Von der Verpflegung im Hause habe ich mich aus Kostengründen wieder abgemeldet.
Das bleibt natürlich nicht so, es gibt da noch die Staffelmiete. Und auch die messbaren Nebenkosten werden steigen …
Aber nun kam es dicke: Eine vom Vermieter beauftragte Firma teilt mir mit: Ihre Betriebskostenpauschale (also ein schlecht messbarer Anteil der Betriebskosten) wird ab 01.09.25 um 15,08 % erhöht, also dann 119,95 €. Begründet mit Inflation, Marktentwicklung und höhere Kosten bei Dienstleistern! Ohne weitere Begründung und Aufschlüsselung. Meinen Widerspruch begründe ich mit: Meine Rente stieg im Juli nur um 3,47; die Inflationsrate lt. Stat. Bundesamt betrug nur 2,1 % im letzten Jahr. Dienstleistungen wurden 3,9 % teurer.
Marktentwicklung (oder Rendite?) liegt für diese Wohnform bei 3,5 – bis 5,5 %. Mir ist es höchst schleierhaft wie der Rechnungssteller die 15 % begründen will und das sollte er doch wohl lt. BKV!
Zumal, das Rentenniveau liegt verordnet (also gebremst) bei 48%. D.h. bei knapp 50% eines Durchschnittsverdienstes der Arbeitnehmer in Deutschland.
Hier wird Schindluder getrieben mit der Finanzkraft der Ruheständler! Durch die Hintertür. Ob mir ein Betrag von 15,65 € viel ausmacht? Ja, denn es ist nur der Anfang, andere Posten werden folgen, dies ist der Testballon. Und übers Ganze, also 70 Wohnparteien, ergeben sich monatlich 1.095 € Mehreinnahmen zu dem Bestand von 7.266 €, nun also 8.396 € im Monat nur aus diesem „kleinen“ Rechnungsposten, da kann man zwei Personen im Billiglohn versorgen. Und Leitungspersonen kosten richtig Geld, so Pflegedienstleitung samt Stellvertretern. Oder Hausmeister, egal was sie bemeistern im Neubau.
Ich werde darüber nachdenken müssen, ob das hier meine Preislage ist? Denn Kurzurlaub, Feiern, Jubiläen, Kultur und so kosten ja auch, und das wird immer weniger. Ich will aber auf meine letzten Tage den Gürtel nicht mehr enger schnallen, das habe ich lange, zu lange gemusst- nun nicht mehr! Die Herren und Damen Investoren in Seniorenwohnimmobilien müssen lernen sich zu bescheiden, Hartmut Jeromin und andere müssen es schon lange!
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