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Bielefeld: Antonio Gramscis Theorie von Herrschaft und Befreiung

13.10.2025

Anhand des Buches «Gramsci lesen» befassen wir uns mit Texten Gramscis aus den Gefängnisheften.

Themen sind: Herrschaft und Führung; Ökonomismuskritik: Struktur und Superstrukturen; Integraler Staat; (Organische) Intellektuelle; Ideologie und Alltagsverstand; Erziehung und Bildung; Kunst und Kultur; Marxismus als Philosophie der Praxis; Politik der Subalternen; Spontaneität und Führung; Moderner Fürst und gesellschaftliche Partei; Fordismus als Produktions- und Lebensweise; Organische Krise und passive Revolution.

Antonio Gramsci (1891–1937) gilt als einer der originellsten marxistischen Denker des letzten Jahrhunderts. In seinen Schriften befasst er sich mit Fragen der Herrschaft in der bürgerlichen Gesellschaft. Mit dem Begriff der Hegemonie bezeichnet er Verhältnisse, die nicht in erster Linie auf gewaltsamer Unterdrückung beruhen, sondern auf einer Kombination von Zwang und Konsens. Er fragt danach, wie die freiwillige Zustimmung von Teilen der Beherrschten zu ihrer Beherrschung organisiert wird, aber auch danach, wie sich in den Kämpfen der unteren Klassen eine freiere Gesellschaft bilden kann.

Gramsci entwickelt eine umfassende Perspektive auf den Kampf um Hegemonie, er befasst sich mit ökonomischen, politischen, ideologischen und kulturellen Aspekten, begriffen als ein widersprüchliches Ganzes. Seine kritische Gesellschaftstheorie ist dabei immer auch bezogen auf seine Aktivitäten als kommunistischer Politiker und politischer Stratege im faschistischen Italien.

Die Beschäftigung mit Gramsci hilft, gesellschaftliche Verhältnisse in ihren Zusammenhängen und die Kämpfe darum besser zu verstehen, gezielt zu kritisieren und das Gefühl der eigenen Ohnmacht in gemeinsames politisches Engagement zu wenden.

Im Lesekreis werden wir Texte aus Gramscis Gefängnisheften lesen. Das Buch «Gramsci lesen», herausgegeben von Lia Becker, Mario Candeias, Janek Niggemann und Anne Steckner (Argument Verlag, Hamburg), ermöglicht uns einen Einstieg in diese Hefte, die aufgrund ihres fragmentarischen Charakters und ihres Umfangs mit über 2000 Seiten unterschiedlicher Notizen eher schwer zugänglich sind. Der Band enthält 12 Abteilungen mit Auszügen aus den Gefängnisheften, die Elemente von Gramscis Gesellschaftstheorie miteinander verschränken.

Der Lesekreis

trifft sich 14-tägig montags von 19 bis 21 Uhr ab dem 13.10.2025 bis zum 16.3.2026.
wird moderiert von Klaus Kock (Rosa Luxemburg-Club Bielefeld).
diskutiert das Buch abschnittsweise nach individueller Lektüre vor dem jeweiligen Treffen. Theoretische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 15 begrenzt. Wir bitten um Anmeldung per E-Mail bis zum 3.10.25: rosalux.bielefeld @t-online.de