
Bildschirmfoto
17.11.2025 - von InitiatorInnenkreis
Der Deutsche Gewerkschaftsbund ruft zur „Verteidigungsfähigkeit Europas“ auf. Er spricht von „Sicherheitsbedarfen“ und „Verantwortung in der Welt“ – und reiht sich damit ein in den Chor der Kriegstreiber im Kanzleramt, in Konzernetagen, im Kriegsministerium, im Kulturleben und im Bundestag.
Während Milliarden in Panzer, Munition und Drohnen fließen, werden Bildung, Gesundheit, Soziales, Kultur, Entwicklung und unsere Renten zusammengestrichen. „Kanonen statt Butter!“ wird von der Kriegsregierung zynisch verkündet. Gibt es eine Organisierte Gewerkschaftliche Friedenspolitik? Fehlanzeige!
Doch es regt sich zunehmend Widerstand in einigen standhaften Gliederungen und Strukturen der Einzelgewerkschaften und des DGB, die noch nicht vergessen haben:
Gewerkschaft heißt, Partei zu ergreifen – gegen Krieg, Militarismus und Sozialabbau! So wie zuletzt die DGB-Jugend und die IG Metall Jugend mit ihren klaren und eindeutigen Positionierungen gegen die Wiedereinführung des Kriegsdienstes, und der DGB-Stadtverband Stuttgart mit seinen Anträgen zum DGB-Kongress:
Gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland!
Gegen das 5%-Ziel der NATO!
Gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht!
oder ver.di-Kolleg*innen aus München mit ihrem Statement ´NEIN! Meine Kinder geb´ ich nicht!´
Zusammen mit all diesen und allen weiteren antimilitaristischen Kolleg*innen sagen wir:
Burgfrieden?! Gewerkschaften am konzertierten Tisch der Kriegstreiber*innen?! Nicht in unserem Namen! Wir widersprechen!
Wir haben nicht vergessen, was 1914 geschah: Die Gewerkschaftsführungen in ganz Europa ignorierten alle vorherigen Beschlüsse und schickten ihre Mitglieder in den Krieg – angeblich "gegen den russischen Despoten-Zaren", tatsächlich aber für die Profite von Krupp, Thyssen und Co. Konsequenterweise wurde in "Wahrnehmung der nationalen Verantwortung für Volk und Vaterland" der sogenannte "Burgfrieden" erklärt. Jede Klassen- und Arbeitskampfauseinandersetzung wurde eingestellt, die Streikunterstützung ausgesetzt.
Burgfrieden statt Klassenstandpunkt?
Während Rüstungskonzerne Rekordgewinne einfahren, unterzeichnen IG Metall, ver.di, IGBCE und EVG Tarifverträge mit jahrelanger Friedenspflicht – mitten im sozialen und militärischen Ausnahmezustand. Die Beschäftigten zahlen den Preis: Arbeitsplatzunsicherheit, Arbeitshetze, Sozialraub – und eine Politik, die uns in Kriegswirtschaft und Militarisierung zwingt.
Wir stellen dagegen:
Arbeiter*innen schießen nicht auf Arbeiter*innen!
Wir widersprechen!
Wer heute die Umstellung auf Kriegstüchtigkeit hinnimmt, akzeptiert auch Sozialabbau, Repression und die Militarisierung der Gesellschaft – bis in Schulen, Universitäten, Krankenhäuser und Betriebe hinein, und wird sich morgen auf dem Schlachtfeld wiederfinden.
Wir brauchen Gewerkschaften, die den Kriegstreiber*innen im eigenen Land in den Arm fallen, nicht die Kulisse für deren Politik liefern!
Wir sagen:
Nein! zu Krieg, Militarismus und Aufrüstung!
Nein! zur NATO-Kriegslogik!
Nein! zu Kriegshaushalten!
Gegen Kriegsdienst und andere Zwangsdienste!
Ja! zu Abrüstung und Völkerverständigung!
Ja! zu sozial-ökologischer Konversion!
Her mit dem schönen Leben für Alle!
Wir werden da sein!
Wenn der DGB vom 13. bis 16 Mai 2026 in Berlin zu seinem Bundeskongress zusammenkommt, werden der Bundesvorstand und die Delegierten nicht allein sein.
Wir werden auch da sein – laut, sichtbar, entschlossen:
Im Kongresssaal und vor der Tür.
Wir rufen alle Kolleg*innen, Friedensfreund*innen, Gewerkschaftsgliederungen und gewerkschaftlichen Netzwerke und Basisinitiativen auf: Schließt euch an – bringt euch ein – helft uns, den Protest gemeinsam vorzubereiten!
Ob im Betrieb, im Vertrauensleutekörper, im Ortsverein, in der Verwaltungsstelle, dem Bezirk, Landesbezirk, dem Jugend-, Frauen-, Regenbogen-, Migrant*innen- oder Senior*innenausschuss, oder im lokalen Friedensbündnis:
Organisiert den antimilitaristischen Aufbruch in den Gewerkschaften!
Kontakt: info@sagtnein.org
Mehr Infos: Link
Lasst uns denen, die in aller Öffentlichkeit Kriege führen, rechtfertigen und vorbereiten, endlich die Hände zerschlagen!
„Denn der Menschheit drohen Kriege, gegen welche die vergangenen wie armselige Versuche sind, und sie werden kommen ohne jeden Zweifel, wenn denen, die sie in aller Öffentlichkeit vorbereiten, nicht die Hände zerschlagen werden.“ B. Brecht, Rede für den Frieden, 1952
Mit solidarischen Grüßen
der Initiator*innenkreis
Petition an den DGB-Kongress 2026 unterscgreiben unter: Link
Weitere Artikel, nach dem Datum ihres Erscheinens geordnet, zum Thema
Sonstiges:
16.11.2025: Nein, meine Kinder geb ich nicht! Nein, meine Kinder kriegt ihr nicht! Nein, meine Enkel kriegt ihr nicht!
28.10.2025: Pakistanische Bauern fordern Schadensersatz von RWE und Heidelberg - Zerstörer der Welt sollen haften!
25.10.2025: Merkel im Interview - schlagfertig und mit klarer AfD-Absage
Alle Artikel zum Thema
Sonstiges