12.03.2007 - von Hanne Schweitzer
Sollen wir sie loben, die Evangelische Kirche Rheinland? Immerhin hat sie die Altersgrenze für ehrenamtliche Arbeit in der Telefonseelsorge in Köln auf "Mitte 60" angehoben.
Wie hatten wir uns die Finger wundgeschrieben, als diese Grenze noch bei 60 Jahren lag. (Bischof Huber, bzw. seine Assistentin werden sich erinnern.)
Aber mal ehrlich: Wenn der Beginn der ehrenamtlichen Arbeit in der Telefonseelsorge nun bei 65 Jahren liegt, ist das auch diskriminierend. Man stelle sich eine vitale Person vor, der oder die mit 65 Jahren wider Willen aus dem Berufsleben zwangsverrentet wird. Diesen Schock zu verkraften ist schon schwer. Aber dann noch nicht mal für die Telefonseelsorge das richtige Alter haben und umsonst arbeiten können, das ist wirklich der Gipfel.
Was soll diese Altersgrenze! Aus allen ministeriellen Verlautbarungen erreicht uns die Forderung umgehend und unermüdlich ehrenamtliche Arbeit zu machen, wie passßt das zusammen mit dieser Altersgrenze? Sind die Menschen nicht klug und lebenserfahren genug, um selbst entscheiden zu können ob sie das können?
Genauso, wie es Leute gibt, die mit 35 zu dämlich sind, um ehrenamtlich in der Telefonseelsorge zu arbeiten, gibt es ebensolche, die noch mit 80 neugierig, klug, aufgeschlossen und belastbar sind. Das hat doch mit dem biologischen Alter nix zu tun!
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