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Keine Umschulung mit 48 Jahren

03.03.2008 - von Name + Adresse sind der Redaktion bekannt

In der Schwerbehindertenvermittlung der ARGE Jobcenter Berlin-Mitte bin ich als ALG2-Empfänger gemeldet, ich bin 48 Jahre alt.

Bei einer persönlichen Meldung zwecks Kennenlernens meiner mir neu zugeordneten Fallmanagerin, kam es in einem Gespräch über meine berufliche Zukunft zu folgendem: Die Fallmanagerin sagte nach Einsicht einiger meiner Unterlagen, u.a. auch des von mir freiwillig ausgehändigtem Gutachten eines Orthopäden (bezüglich eines Rentenantrags auf EU-Rente) beim Überfliegen (lesen) meiner Unterlagen: "Na ja, Sie sind ja scheint`s gesund (EU-Rentenantrag wurde abgelehnt), da kann ich Sie ja ohne weiteres beim LIDL zum Regale einräumen vermitteln," (ich bin schwerbehindert 60%GdB, leide an schwerer Skoliose und daraus resultierend an anderen Rückenerkrankungen), "bzw. ich kann Sie in jeden Ein-Euro-Job vermitteln."

Ich erwiderte darauf, das mir damit überhaupt nicht geholfen wäre in den 1. Arbeitsmarkt zu kommen, sie solle sich etwas anderes einfallen lassen. Ich würde an eine Umschulung denken.

Ihre Antwort darauf: "Na, Frau K. nun bleiben Sie mal auf dem Teppich und schauen mal in Ihren Personalausweis auf ihr Geburtsjahr." Ich war - ehrlich gesagt - sprachlos und erwirkte ich eine Dienstaufsichtsbeschwerde wg. Diskrimienierung gegen die Fallmanagerin beim ansässigen Geschätsführers des Jobcenters.

Diese wurde von ihm abgeschmettert, unter anderem mit folgender Begründung: Er kenne diese Fallmanagerin als eine sehr kompetente, sach-u. fachgerechte Mitarbeiterin, auch wären alle von ihr gemachten Aussagen völlig richtig, ich müsse wohl etwas falsch verstanden haben. Er sähe wegen der Dienstaufsichtsbeschwerde keinen Handlungsbedarf. Dagegen erhob ich Widerspruch, und seitdem macht mir dieses Jobcenter mein Leben zur Hölle, mit allen Schikanen und Repressalien. Zur zeit bin ich deswegen in ärztlicher ständiger Behandlung,weil ich völlig mit meinen Nerven am Ende bin. Ich finde unerhört, das das Verhalten dieser Mitarbeiterin keine Konsequenzen hat. Schliesslich ist sie im Bereich Schwerbehindertenvermittlung tätig, und da kann man als Kunde, wie man ja genannt wird, mehr Feingefühl und mehr Taktgefühl und eine gewisse Sensibilität im Umgang wohl erwarten.
Eigenartigerweise teilte mir der Geschäftsführer aber mit, das er aufgrund des gestörten Verhältnisses mir einen neuen Fallmanager zur Seite stellen würde.

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=1208
Quelle: Mail an die Redaktion