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Köppen lehnt besseren Diskriminierungsschutz ab

06.06.2008 - von Pride

Es klingt absurd: Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Dr. Martina Köppen, hat gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vor einer Ausdehnung der Antidiskriminierungstatbestände gewarnt. Sie meint, das wäre ein Schock für die Wirtschaft.
Die Warnung von Frau Köppen bezieht sich auf die Absicht der EU-Kommission, Benachteiligungen wegen des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität in Zukunft nicht nur im Bereich Beschäftigung und Beruf zu verbieten, sondern auch im zivilen Rechtsverkehr. Deutschland hat aber Benachteiligungen wegen der übrigen Merkmale schon jetzt zum Teil auch im Zivilrecht verboten.

„Die Erklärungen von Frau Dr. Köppen bestätigen unseren Eindruck, dass sie sich nicht als Sachwalterin der Benachteiligten versteht, sondern als Anwältin der Partei, der sie ihr Amt verdankt und die von der EU-Kommission geplante Harmonisierung der EU-Gleichstellungsrichtlinien vehement ablehnt.“, erklärt Manfred Bruns vom Lesben- und Schwulenverband.

Auch aus der Politik hagelt es Kritik. Elisabeth Schroedter, Mitglied des Beschäftigungs- und Sozialausschusses des Europäischen Parlamentes bezeichnet die Aussagen als „absolut peinlich“. Für die Grünen-Politiker Volker Beck und Irminggar Schewe-Gerigk sind die Vorschläge von Köppen ein „unglaublicher Vorgang“.

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2614
Quelle: PRIDE1aktuell - 4.06.2008 - 09:04:25