10.07.2008 - von Hanne Schweitzer
Mal wieder haben Experten alte und ältere Autofahrer als gefährlich geortet. Unter dem Titel Schleichende Gefahr -
Senioren am Steuer berichtete die ZDF-Sendung Frontal21 darüber, dass die über 65-Jährigen Autofahrer 2006 an fast genau so vielen Unfällen mit
Personenschaden verwickelt waren, wie Fahranfänger.
Diese wenig aussagekräftige Aussage wurde unterfüttert mit Hilfe eines Interviews mit Karl-Heinz Daehre, seines Zeichens Verkehrsminister von Sachsen-Anhalt. Dieser forderte ältere Verkehrsteilnehmer dazu auf, sich im Rahmen von medizinischen Vorsorgeuntersuchungen auf ihre Fahrtüchtigkeit untersuchen zu lassen und bemerkte: "Als ich noch Kind war, wer ist da schon 75 oder 80 Jahre alt geworden, geschweige denn, noch Auto gefahren? Heute ist das eine Selbstverständlichkeit. Wir fahren nicht nur in Deutschland, sondern auch bis Italien oder runter nach Spanien. Da ist natürlich auch die Frage, wie belastbar sind Herz und Kreislauf, wie ist das eigentlich alles - und das, denke ich mal, sollte auch durchgecheckt werden. Dann bin ich auch sicherer, auch gegenüber meinen Mitfahrern." Die medizinischen Untersuchungen sollen nach dem Willen des Ministers auf freiwilliger Basis erfolgen.
Weder der Minister noch die Redakteure von Frontal21 scheinen zu wissen, dass die Gruppe der besonders von einem Herzinfarkt bedrohten Menschen viel jünger ist. Darum muss man fragen, warum dann ausgerechnet speziell die über 65Jährigen sich freiwillig untersuchen lassen sollen.
Das Thema Führerschein ist ein klassisches Sommerthema. Wenn niemandem mehr etwas einfällt, wird halt ein Beitrag zum Thema Senioren und Führerschein gemacht.
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