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Langzeitarbeitslose in der Pflege: Schnapsidee oder?

21.08.2008

Der DGB-Berlin-Brandenburg hat den geplanten Einsatz von Langzeitarbeitslosen im Pflegedienst als "Schnapsidee" bezeichnet. Das Konzept von Ulla Schmidt suggeriere, der Beruf des Pflegers sei mit ein paar Trainingsstunden und Praktika zu erlernen, sagt die stellvertretende DBG-Bezirksvorsitzende Doro Zinke am Dienstag. In D sind laut Gewerkschaft rund 114.000 Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen arbeitslos. Gleichzeitig gebe es 13.000 offenen Stellen.

Als ‚Frechheit’ bezeichnet Norbert Klöcker, Leiter der Ausbildung bei den Maltesern in Deutschland, wandte sich gegen die in seinen Augen "überzogene Kritik" von Verbänden und Politikern an den Plänen der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, Langzeitarbeitslose für die Betreuung Demenzkranker einzusetzen. Es ginge nicht um eine besondere medizinisch-pflegerische Qualifikation, sondern darum, die Kommunikationsmöglichkeiten demenziell Erkrankter zu verstehen und sich darauf einzustellen. Die Unterstützung eines Demenzerkrankten bei der Bewältigung des Alltags sei erlernbar. Ein entsprechendes Ausbildungsangebot haben die Maltesern bereits seit 2004. Die Pflegehilfsdienst-Ausbildung (jährlich ca. 5.000 Ausbildungen) besteht aus 120 Stunden Theorie und 80 Stunden Praktikum. Sie wird durch zwei Module ergänzt: ‚Hauswirtschaft und Ernährung’ sowie ‚Aktivieren, Betreuen, Begleiten’ demenziell Erkrankter.

Die Ausbildung zur Pflegeassistentin bei den Maltesern sei bundesweit standardisiert. „Seit Jahren ist die Basisqualifikation der Schwesternhelferin in den Tarifwerken verankert und von Maßnahmefinanzierern gern gesehen,“ betont Klöcker. Man müsse sich der Realität stellen, dass schon heute in den Pflegeeinrichtungen nur ca. 50 Prozent examinierte Pflegekräfte tätig seien und die übrige Arbeit von Pflegehelfern und Pflegehelferinnen geleistet werde.

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2447
Quelle: diverse

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