22.05.2009
Acht Jahre wohnt der 81Jährige Rentner K. im Wohnprojekt eines ehemals besetzten Hauses in der Brunnenstraße in Berlin. Von seinen 300 Euro Rente zahlt er 60 Euro Miete für zwei Zimmer. Seit ein Passauer Arzt das Haus vor drei Jahren gekauft hat, um es Achtung! zu einem Mehrgenerationenhaus umzubauen, wird ein Bewohner nach dem anderen von diesem aus dem Haus geklagt. Rentner K. hat allerdings, im Gegensatz zu den anderen Mitbewohnern, einen schriftlichen Mietvertrag mit dem Vorbesitzer und hat nun Berufung eingelegt gegen seine Kündigung zum Ende Mai 09.
Mit welchen Tricks hierzulande gearbeitet wird, um Ziele zu erreichen, in diesem Fall um aus einem bestehenden Mehrgenerationenprojekt ein neues, schickes, teures Mehrgenerationenprojekt machen zu können, beschreibt die TAZ. Sie berichtet: Der Hausbesitzer wandte sich im Januar an das Amtsgericht. Er habe den Eindruck, der Renter K. (also der mit dem Mietvertrag), könne nicht mehr für sich allein sorgen. Darauf kündigte ein Amtsarzt seinen Besuch beim Rentner K. an. Weil dieser aber schon zwei Jahre zuvor einem Freund eine Vollmacht ausgestellt hatte, um Angelegenheiten für ihn regeln und entscheiden zu können, wurde das Betreuungsverfahren vor zwei Wochen eingestellt.
Entscheidet das Gericht, dass Rentner K. ausziehen muss, bleibt ihm nur der Weg aus einem linken Wohnprojekt in ein (?) Altenheim.
Weitere Artikel, nach dem Datum ihres Erscheinens geordnet, zum Thema
Wohnen:
06.11.2008: +++ Drei Mia. € für altersgerechte Wohnungen
01.11.2008: Mit 27 zu jung für Wohnung
23.01.2008: Bauhaus Award: Maximal 40 Jahre
Alle Artikel zum Thema
Wohnen