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Rente mit 67: Mehrheit lehnt sie ab

26.06.2009 - von Hanne Schweitzer

"Den meisten Menschen ist klar geworden, dass ihre wahren Interessen, Sorgen und Nöte sich in den organisierten Institutionen überhaupt nicht wiederfinden."* Aber vielleicht passiert ja ein Wunder, wenn die Bundestagsabgeordneten am 3.7.09 erneut über die Rente ab 67 abstimmen. Dazu muss man wissen: Die Mehrheit der Bundesbürger lehnt die Rente mit 67 ab. Eine im Kölner Stadt-Anzeiger am 29.6.09 veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Omniquest kommt zu dem Ergebnis, dass 69,1 Prozent der Befragten GEGEN die Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre ist und nur 27,9 Prozent dafür. (Anzahl, Alter, Geschlecht und Beruf der Befragten wurden nicht erwähnt.)

Nach bisheriger Tagesordnung ist die erneute Abstimmung über die Rente mit 67 am Freitag, dem 3. Juli 09 von 14.30 - 15.20 Uhr geplant. Sie erfolgt auf Antrag der Linksfraktion.

Die Rente mit 67 ist ein gewaltiger Schuss in den Ofen.
Arbeitsplätze sind seit Jahrzehnten ein seltenes Kleinod und Arbeitsangebote für Ältere sind fast schon ein Himmelsgeschenk. 22 - 35 Jahre lautet die bevorzugte, ungeniert gesetzwidrige Altersvorgabe bei Stellenangeboten der Bundesagentur für Arbeit.

Die vor zwei Jahren beschlossene schrittweise Anhebung der Rente von 65 auf 67 Jahre ist ohne entsprechende Arbeitsstellen eine indirekte Rentenkürzung: Zwei Jahre länger einzahlen, aber zwei Jahre weniger Rente erhalten. Altersarmut wird "normal".

Die Linke hofft bei der Abstimmung auf gewerkschaftsnahe Abweichler aus den Reihen der SPD. Anlass dafür ist die Tatsache, dass der DGB bei seinem kategorischen Nein zur Rente mit 67 geblieben ist.

* Noam Chomsky, A World of Ideas, 1988!

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=3087
Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung