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„Senioren-TÜV“ ist Altersdiskriminierung

24.07.2009 - von DPolG, 23.7.09

Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) setzt auf Freiwilligkeit und Einsicht – Rücksichtnahme ist keine Generationenfrage.

Gesetzlich vorgeschriebene regelmäßige Gesundheitstests für lebensältere Fahrzeugführer sind nach Auffassung der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) abzulehnen. Den bedauerlichen Verkehrsunfall in Menden zu instrumentalisieren, um eine solche Forderung zu begründen, so der DPolG-Bundesvorsitzende Rainer Wendt, sei unseriös und diskriminierend. Die Europäische Union hat Anfang 2007 mit ihrer 3. Führerscheinrichtlinie klargestellt, dass die Mitgliedsstaaten selbst darüber entscheiden, was zu tun ist. Deutschland setzt mit Recht auf Freiwilligkeit und Einsicht.

In Berlin erklärte der DPolG-Bundesvorsitzende Rainer Wendt:
„Es gibt erhebliche Anzeichen dafür, dass ältere Verkehrsteilnehmer sehr verantwortungsbewusst, umsichtig und vorausschauend unterwegs sind - das zeigen die Unfallstatistiken eindeutig. Deshalb wäre es falsch, den bedauerlichen Verkehrsunfall von Menden jetzt zu instrumentalisieren, um eine Regelung zu schaffen, die schlicht überflüssig ist.

Die aktuelle Führerscheinrichtlinie der EU hat eindeutig festgelegt, dass die Mitgliedsstaaten eigene Regelungen treffen sollen. Deutschland setzt auf Freiwilligkeit und Einsicht, das ist richtig so. Politische Regelungswut und Zwangsuntersuchungen sind das absolut falsche Signal, es diskriminiert ältere Verkehrsteilnehmer und bringt kaum mehr Sicherheit.

Die Förderung von Verantwortungsbewusstsein und Einsichtsfähigkeit ist der richtige Weg, um ein sensibles Bewusstsein für die mit dem Führen von Fahrzeugen verbunden Gefahren zu schaffen, nicht nur für lebensältere Verkehrsteilnehmer übrigens. Wir brauchen insgesamt ein höheres Verantwortungsgefühl im Straßenverkehr, als Voraussetzung zur Verbesserung von Verkehrsmoral und umsichtigem Verhalten. Dazu zählt auch, dass man füreinander Verantwortung trägt und den Verwandten oder Freund darauf aufmerksam macht, wenn man eine Abnahme der Verkehrstauglichkeit vermutet.

Gegenseitige Rücksichtnahme und das Gefühl für die eigene hohe Verantwortung im Straßenverkehr ist nicht nur bestimmten Generationen vorbehalten, sondern muss sich vom ersten Tag der Verkehrsteilnahme an für alle Altersklassen gleichermaßen entwickeln.“

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=3135
Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung

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