25.06.2010
Die im Jahr 2000 von den EU-Chefs angenommene Lissabonstrategie soll ersetzt werden. Die Strategie hat ihr Hauptziel, die EU "bis 2010 zur weltweit dynamischsten wissensbasierten Wirtschaft" zu machen, verfehlt. Nun gibt es eine neue Strategier. Sie wird "EU-Strategie für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung, Europa 2020" genannt, und hat für Streit unter den Staatsvorstehern geführt.
Wie EurActiv am 16.6.2010 meldete, wollen sich die Mitglieder des Europäischen Rats "nach Monaten des Zanks auf durch Zahlenwerte festgelegte Ziele" einigen, um die europäische Sozialwirtschaft bis 2020 zu verbessern. Dies schließt auch die Bildung mit ein. Man gehe davon aus, dass die Mitgliedstaaten bei der Bildung übereinkommen werden, folgende Zielvorgabe anzuerkennen: Die Zahl der Jugendlichen, die die Schule ohne Abschluss verlassen, soll statt der derzeit gültigen 15 Prozent auf „auf weniger als 10 Prozent" festgelegt werden.
Für ältere Studierende von besonderem Interesse dürfte sein, dass man davon ausgeht, dass die Mitgliedstaaten, also auch die Bundesrepublik Deutschland, das Ziel unterstützen, „den Anteil von 30- bis 34jährigen, die einen Hochschulabschluss haben, auf mindestens 40 Prozent zu verstärken“, so der Text.
Deutschland, so EurActiv, "hat sich lange gegen diese Ziele gestemmt und argumentiert, dass Bildung eine nationale und regionale Kompetenz sei und Einmischung seitens der EU kontraproduktiv wäre." Infolge starken Drucks der EU-Institutionen habe Deutschland diese Ziele jedoch angenommen. Das Ziel weist eine stärker eingegrenzte Altersgruppe aus, für die diese Bildungsziele erfasst werden.
Anstatt die Anzahl von Jugendlichen mit Abschlüssen zu erhöhen, wie es ursprünglich vorgesehen war, konzentriert sich das neue spezifischere Ziel auf Hochschulausbildung für Menschen in ihren Dreißigern.
Na dann schaun wir mal!!! Bisher ist jedenfalls noch keine einzige Partei hierzulande dadurch aufgefallen, dass sie diese EU-Forderungen offensiv vertritt!
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