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Ergo-Versicherung und ihre Werbung

24.08.2010 - von p., O.T., F.H., A., Dr. Z., G.

Seit Montag 16.08.2010 sehe ich auf Bahnhöfen und an anderen Orten auf Plakaten den selten doofen Spruch der "Ergo" Versicherung:
"ich will von Menschen beraten werden und nicht von grauen Haaren*."
Ich frage mich: Ist jemand mit grauen Haaren* kein Mensch?

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Soweit ich weiß, heißt es bei der ERGO-Werbung:
" ... Nicht von grauen Herren*." Mit literarischem Bezug.
Viele Grüße F.H.
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Ich bin im 35. Jahr im Versicherungsaussendient. Mit 62. Lebensjahren gehöre ich zu den Grauhaarigen, welche man schnell gegen jüngere Kollegen austauscht. Verschiedentlich wurde mir das auch zu Verstehen gegeben. Fachkompetenz spielt keine Rolle mehr. Jetzt lese ich eine Werbeanzeige der "ERGO Versicherungsgruppe" mit folgenden Wortlaut. Ein junges Mädchen im Korbstuhl verkündet:
ICH MÖCHTE VON MENSCHEN VERSICHERT WERDEN UND NICHT VON GRAUEN HERREN!

Ich fühle mich mit vielen Altersgenossen durch diese Anzeige diskriminiert. Abgesehen davon, dass diese Werbung im klaren Widerspruch zur verlängerten Lebensarbeitszeit steht. Wäre nett von ihnen wenn Sie die ERGO Versicherungen mal auf den Tatbestand der Diskriminierung hinweisen.
Liebe Grüße
O.T.

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Zur Zeit ist eine Anzeige o.g. Versicherungsgesellschaft zu sehen mit dem Text: "Ich will von Menschen, nicht von grauen Herren beraten werden". Das ist klare Diskriminierung!!

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Ich denke, dass ältere Menschen sich wegen der Ergo-Werbung keine Sorgen machen müssen. Sie brauchen sich wegen dieser Werbung nicht aufzuregen.
Es müssten die jungen Menschen wütend sein und sich über diese Werbung beschweren, weil diese sie sehr schlecht darstellt: Ein junger Mann, der Angst von einem Versicherungsschreiben hat!? Wie hat er vor, das ganze Leben zu bewältigen? Im Sessel mit Kopfhörer?
Eine junge Frau, die so langweilig angezogen ist, macht auf mich persönlich auch einen sehr schlechten Eindruck. Wo ist die junge Lebensfreude?
Junge Menschen müssten wütend sein und sich über die Ergo-Werbung beschweren, weil diese sie als langweilig, ängstlich und schwach darstellt.

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Vielleicht legt sich mit dem Hinweis auf ein Buch von Michael Ende der Unmut etwas: MOMO oder Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte. Dabei geht es um eine Phantasiewelt, die sehr an das Heute erinnert. Die Gesellschaft der grauen Herren ist am Werk. Sie versuchen, alle Menschen dazu zu bringen, Zeit zu sparen. In Wahrheit werden die Menschen um ihre Zeit betrogen – während sie versuchen, Zeit für später zu sparen, vergessen sie, im Jetzt zu leben. Denn Zeit kann man nicht sparen, wie z. B. Geld. Je mehr man versucht, Zeit zu sparen, desto „kürzer“ werden die Tage und Wochen.

Als die Welt schon fast den grauen Herren gehört, beschließt der weise Meister Hora (der geheimnisvolle „Verwalter der Zeit“) zu handeln. Er hält die Zeit an, wodurch die ganze Welt zum Stillstand kommt, und schickt seine Schildkröte Kassiopeia mit dem kleinen, strubbligen Mädchen Momo, das eine Stundenblume für eine Stunde Zeit in die Hand bekommt, in den Kampf gegen die übermächtig erscheinenden grauen Herren.

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Am 16.08.2010 hatte ich eine Diskriminierung gemeldet. Auf Plakaten stand "ich möchte von Menschen beraten werden und und nicht von grauen Haaren". Kurze Zeit später war der Werbespruch geändert auf einmal hieß er: "ich möchte von Menschen beraten werden und nicht von grauen Herren". So kann man natürlich geschickt einer Auseinandersetzung entgehen und gleichzeitig diejenigen für dumm verkaufen, die es gesehen haben. 23.10.2010


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Link: Vita Lift von L´ORÉAL schürt Angst vor Älterwerden
Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung