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Alte Menschen: Angst im Krankenhaus

19.01.2012 - von K.M.

Als Mitarbeiterin eines privaten Pflegedienstes möchte ich Ihnen von einem Ehepaar berichten. Beide sind über 80 Jahre alt, die Ehefrau ist pflegebedürftig, der Ehemann versorgt seine Frau.
Wenn ich mich mit meiner Patientin bei der Pflege unterhalte, muss ich mich an Ihr Gesprächsthema anpassen, sonst reden wir aneinander vorbei! Vor ein paar Tagen kam ich morgens in die Wohung und die Patientin sagte mir: "Mein Mann ist gestern Nacht oder so", - so genau wusste sie das nicht mehr, "ins KKH gekommen mit Verdacht auf einen Herzinfarkt".
Die Tochter kam, als ich fertig war mit der Pflege und gehen wollte. Sie erklärte mir: "Dass da ist die Telefonnummer ihres Vaters im KKH direkt am Bett! Er kann selber entscheiden was er will!"
Ich sagte ihr: „Wir kamen bisher mit einander aus und haben alles mit einander abgesprochen“.

Was war geschehen? Der alte Mann kam ins KKH und dort haben sie den alten Mann automatisch als nicht mehr einwilligungsfähig hingestellt und sie wollten die Behandlung mit den Töchtern absprechen!
Die Töchter machten da aber nicht mit. Und so wurde doch die Behandlung dann mit dem alten Mann selbst abgesprochen. Der Mann kam nach ein paar Tagen nach Hause und war genauso klar wie vorher.

Das ist ein Verhalten der Krankenhäuser, das ich öfter beobachte. Mir berichten auch öfter Patienten, dass die Behandlung mit den Angehörigen außerhalb des Zimmers und ohne ihre Mitwirkung und Kenntnis abgesprochen wird und die alten Menschen dann eine Behandlung über sich ergehen lassen müssen! die sie nicht kennen. Sie erhalten auch keine Aufklärung über den Grund, über die Risiken und über die Gefahren.

Auch haben immer mehr alte Menschen Angst, dass bei einem Krankenhausaufenthalt eine gesetzliche Betreuung angeregt wird und sie dann über Ihr Leben keinerlei Selbstbestimmungsrecht mehr haben. Die Angst ist berechtigt, denn das geschieht ja auch immer öfter.

Link: Praxisgebühr auch für ambulanten Notdienst!…
Quelle: Mail an die Redaktion