07.08.2012 - von H. Schimpf
Wer macht sich schon die Mühe, Parteiprogramme zu lesen? Dabei stehen dort mehr oder weniger verblüffende Dinge drin. Auch zum Thema Rente. Damit Sie nicht sagen müssen, Sie hätten es nicht gewusst: Lesen Sie die von Hermann Schimpf gefundenen und von ihm kommentierten Fundstücke im Grundsatzprogramm der LINKEN. So viel vorweg: Aus seiner Sicht und Erfahrung sind ALLE Parteien für die gesetzlich versicherten Erwerbstätigen, und auch für die, die es einmal waren - die heutigen Rentner - NICHT wählbar.
LINKE
Beamte und Selbständige sollen zukünftig verpflichtet werden, in die Sozialkassen solidarisch einzuzahlen.
... das würde die Ausbeutung der gesetzlichen Rentenversicherung umgehend stoppen und das Rentenniveau dramatisch anheben, da die Beamten und Selbständigen sich dagegen zur Wehr setzen würden, das ihre Beiträge zum Teil unrechtmäßig in den Bundeshaushalt fließen.
Wir fordern, Diskriminierungen im Rentenrecht für Ostdeutsche endgültig zu beseitigen.
... Als Westrentner kann ich zum Thema Ostrenten nicht argumentieren, sehe aber, dass die Rentenerhöhungen im Osten meist höher als im Westen sind.
Die Anhebung des Renteneintrittsalters auf über 65 Jahre lehnen wir als verdeckten Angriff auf die Rentenhöhe ab.
Wir streben das Renteneintrittsalter ab 60 Jahre an, ohne Abschläge. Dies gilt insbesondere für Beschäftigte mit belastenden Arbeitsbedingungen, zum Beispiel Schichtbeschäftigten.
Wir wollen, dass die besonderen Erfahrungen der Ostdeutschen nicht länger in den Wind geschlagen werden.
Wir fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit und die Beseitigung aller Diskriminierungen Ostdeutscher im Rentensystem.
... gleicher Lohn für gleiche Arbeit, insbesondere bei der Leiharbeit, die von Unternehmen zur Absenkung des Lohnniveaus insgesamt missbraucht wird. Flexibilität muss honoriert werden, kann also nicht billiger sein, als die normale Lohnstunde; die Kosten der Leiharbeitsunternehmen müssen dem gleichen Arbeitslohn zugeschlagen werden. Das derzeitige Problem würde sich dann von selbst lösen.
400-Euro-Jobs sind eine Ursache für Kleinstrenten und Altersarmut, sie sollten entsprechend der Unternehmensgröße begrenzt und in Vollzeitjobs umgewandelt werden.
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