21.09.2012 - von P.V.D.
Ich habe zwei Kinder. Tochter 24 und Sohn 16. Meine Tochter besucht zurzeit die 12. Klasse an einem Kolleg des 2. Bildungsweges. Ihr Schulabschluss: Fachoberschulereife ohne Qualifizierung für das Gymnasium.
Mein Sohn ist nach seinem Schulabschluss Fachoberschulreife ohne Qualifizierung für das Gymnasium, gerade für ein Jahr an eine Amerikanische High School gegangen. Wenn er im nächsten Jahr zurück kommt, möchte er weiter zur Schule gehen, um sein Abitur zu machen. Denn gerade Englisch war sein Schwachpunkt in der Schule.
Ich habe schon etliche Telefonate mit Schulamt, Bildungseinrichtungen des 2. Bildungsweges und Schulen hinter mir. Normale Schulen (an denen er erneut die 10. Klasse machen könnte), nehmen ihn nicht auf, weil er seine Schulpflichtjahre (10 Jahre) hinter sich hat.
Gymnasien nehmen ihn nicht auf, weil er keine Fachoberschulreife mit Qualifizierung für das Gymnasium hat. Und der zweite Bildungsweg nimmt ihn nicht auf, weil er noch keine 19 Jahre ist. Jetzt frage ich mich besorgt: Warum kann ein Mensch in unserem Land, wenn er 19 Jahre ist, mit einem normalen Fachoberschulabschluss das Abitur an einem Kolleg machen, und ein anderer, nur weil er 17 Jahre, ist nicht. Wird mein Sohn in zwei Jahren intelligenter? Soll ich ihn jetzt zwei Jahre zuhause rumsitzen lassen, bis er das „entsprechende Alter“ fürs Abitur hat?
Das, was ich hier gerade erlebe, innerhalb einer Familie, zwei Kinder, gleicher Schulabschluss, nur unterschiedliches Alter, das nenne ich Altersdiskriminierung!!!
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