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Grottian: Gegen DISPO-ZINS-ABZOCKE

Calw, 2013 Foto: H.S.

23.02.2014 - von Peter Grottian

Den Vorschlag, die Blockupy-Bewegung Mitte Mai 2014 mit Protesten gegen die unverschämte und dreiste Dispozinsabzocke der Banken zu verbinden, macht Peter Grottian. Die Idee, des Professors, der sich im Interview mit der Jungen Welt selbst bezeichnet "als bemooster Karpfen der sozialen Bewegungen - über 70 Jahre alt" ist diese: "Mitte Mai 2014 finden vor und in über 30 Banken in 15 Städten der Republik Bockupy-Massenproteste auch gegen die Dispozinszocker statt.

Die für den Mai 2014 europaweit geplanten Proteste müssen erweitert werden. Es fehlt der individuell erfahrbare Zündfunke für die alltägliche Sauerei des Bankenwesens. Diese bündelt sich tagtäglich, millionenfach in der Dispozinsabzocke: Banken refinanzieren sich bei der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Nahe-Null-Zinsen. Gleichzeitig schröpfen sie aber die Kunden mit Dispozinsen von acht bis 14 Prozent. Davon sind alltäglich, allmonatlich zirka 15 Millionen Menschen betroffen – und wohl nicht nur diejenigen, die knapp oder ganz schlecht über die Runden kommen. Der Abzockeumsatz beträgt 39 Milliarden Euro. Jeder Dispoprozentpunkt spült den Banken ungefähr 390 Millionen Euro in die Kassen. In kaum einem europäischen Land verlangen die Geldhäuser so hohe Dispozinsen wie in der Bundesrepublik. Es ist an der Zeit, einem der gigantischsten Täuschungsprojekte Einhalt zu gebieten, das überdies die soziale Enteignung perfektioniert.

Unsere grundsätzliche Kritik an den Banken und der Finanzindustrie, vor allem an den vorläufigen EU-Vorstellungen, sind zu aktualisieren und sollen mit dem Exempel Dispozinsverbrechen verbunden werden. Der Reiz dieser politischen Strategie besteht in der Kombination von zivilem Ungehorsam und Mehrheitsfähigkeit in der Gesellschaft an einem Objekt, das jeder kennt und fast ausnahmslos kritisiert."

Quelle: Junge Welt, 24.1.2014

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