Diskriminierung melden
Suchen:

Hamburg: Fest zum 70. Jahrestag der Kapitulation Dlands

08.05.2015

Wer nicht feiert, hat verloren. Fest in der Bar und Krypta des "Golem", Große Elbstraße 14 ab 20.00 Uhr am Freitag 8.5.2015.

Hamburger Erklärung zum 8. Mai 2015

Wir fordern, dass der 8. Mai als Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg endlich auch in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag wird. Wir wissen, dass die Früchte des 8. Mai stets gefährdet sind. Rassismus, Chauvinismus, Antisemitismus und Antiziganismus, Islamfeindlichkeit – alle möglichen Ideologien zur Begründung sozialer Ungleichheit und gesellschaftlicher Ausgrenzung haben Konjunktur. Wir wissen, die soziale Spaltung der Gesellschaft hat ein Ausmaß erreicht, in dem die Angst vor dem Abstieg Anpassungsdruck und Ausgrenzungsbereitschaft erhöht.

Wir erleben, dass Grundrechte immer weiter eingeschränkt werden. Wir sehen mit Sorge, wie unbarmherzig unsere Gesellschaft Flüchtlingen gegenübertritt und gewaltsame Übergriffe duldet. Zugleich wird antifaschistische Gegenwehr kriminalisiert. Der rasante Aufstieg neofaschistischer und rechtspopulistischer Kräfte in nahezu allen europäischen Ländern verlangt entschiedenen Widerstand.

Der Wiedereintritt Deutschlands in die Reihe der Krieg führenden Länder stellt einen Bruch mit dem Nachkriegskonsens „Es soll nie wieder Krieg von deutschem Boden ausgehen“ als wichtigste Lehre aus der jüngeren deutschen Geschichte dar.

In vielen Ländern der Welt, im Irak, in Syrien, in der Ukraine und in weiten Teilen Afrikas toben Kriege. Wieder sind deutsche Waffen – und oft auch deutsches Militär – beteiligt. Die Bereitschaft, „deutsche Interessen“ erneut mit militärischen Mitteln durchzusetzen ist in Regierung und Bundestag gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung wieder politische Praxis geworden. Gerade darum wollen wir den Tag zum Feiertag machen, den die Überlebenden als „Morgenröte der Menschheit“ erlebt haben, wie es der als Jude und Kommunist verfolgte Résistance-Kämpfer Peter Gingold ausgedrückt hat.

Wir wollen am 8. Mai vor allem an die Hoffnung der Befreiten auf eine Welt ohne Kriege, Elend und Unterdrückung erinnern und diese als Impuls nehmen, weiter an der Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit zu arbeiten, so wie es die befreiten Häftlinge von Buchenwald geschworen haben.
In diesem Sinne rufen wir auf:

Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

Unterzeichner_innen:
AG Gedenken Bergedorf, AK Denk-Mal, Antifaschistisches Bündnis Bergedorf, Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.V. AStA der Uni Hamburg, Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V., Barmbeker Initiative gegen Rechts, Brakula“ Bramfelder Kulturladen e.V., Bündnis für ein Hamburger Deserteursdenkmal, Bürgerinitiative Glinde gegen Rechts, Deutsch-chilenische Kulturzentrum e.V Deutscher Freidenker-Verband Landesverband Nord e.V., DFG-VK Hamburg, DIE LINKE Landesverband Hamburg, DKP Hamburg, Fachschaftsrat der Sozialen Arbeit an HAW Hamburg Geschichtswerkstatt St. Georg e.V. GEW LV Hamburg, Hamburger Bündnis gegen Rechts, Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung e. V., Initiative MIR, Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936–1939 e. V. (KFSR) Kuratorium Gedenkstätte Ernst Thälmann Hamburg Landesverein der Sinti in Hamburg e. V., „ Lesbenverein Intervention e. V. Lese-Zeichen Hamburg, Mechadasch Hamburg, Motorradclub Kuhle Wampe, NaturFreunde LV Hamburg e.V., ROM UND CINTI UNION e.V. RussPublika St. Pauli-Archiv e. V. Stadtteiltreff A.G.D.A.Z. in Steilshoop e.V., Union d. ehem. pol. Gefangenen in Chile Ver.di AntiRA, Ver.di LV Hamburg VVN-BdA Hamburg, Willi-Bredel-Gesellschaft Geschichtswerkstatt e.V., Wohn- und Ferienheim Heideruh e. V.