Österreich - 30.06.2015
Wien (OTS) - "Dass Banken jahrelangen Kunden ab einem bestimmten Alter plötzlich die Ausstellung einer neuen Kreditkarte verweigern, ist diskriminierend, verletzend und absolut skandalös!", zeigt sich Dr. Harald Glatz, Konsumentenschutzexperte des Pensionistenverbandes Österreichs (PVÖ) empört über diese neuerliche Diskriminierung älterer Menschen durch die Banken. "Der Verein für Konsumenteninformation hat die altersdiskriminierende Praxis aufgedeckt, der Pensionistenverband wird sie aufs Schärfste bekämpfen. Denn immer wieder beschweren sich ältere Menschen beim PVÖ, weil sie - obwohl sie viele Jahre und Jahrzehnte verlässliche und gute Kunden ihrer Bank waren - ab einem bestimmten Alter plötzlich als Kunden zweiter Klasse behandelt werden. Damit muss Schluss sein!", kritisiert Dr. Glatz.
"Kreditkarten sind in der heutigen Zeit aus dem Zahlungsverkehr nicht mehr wegzudenken. Besonders auf Reisen und bei Einkäufen im Internet sind Kreditkarten unentbehrlich. Dass eine Bank treuen Kunden, ab einem gewissen Alter die Ausstellung einer neuen Karte verweigert und stattdessen eine Prepaid-Karte anbietet, ist ein Skandal. Solche Prepaid-Karten, die im Vorhinein mit einem gewissen Betrag ‚aufgeladen‘ werden, erhalten nämlich üblicherweise nur Kinder, Jugendliche oder Personen ohne regelmäßiges Einkommen", führt der PVÖ-Konsumentenschützer weiter aus. "Kreditkarten sind keine Geschenke der Bank. Es ist ungeheuerlich, dass Banken gerade jenen Kunden, an denen sie viele Jahrzehnte sicher gut verdient haben, jetzt eine Kreditkarte verweigern", so Glatz.
"Dass ältere Menschen durch die Banken diskriminiert werden, ist leider nicht neu. Der Pensionistenverband hat die Geschäftsbedingungen der Banken, von der Verweigerung von Krediten aufgrund des Alters, über IBAN-Wucher-Spesen, horrende Überziehungszinsen auf Pensionskonten, intransparenten Gebühren und Richtlinien bis hin zum fehlenden Beratungs-Angebot bereits mehrfach aufs Schärfste kritisiert. Durch unseren Protest und die mediale Berichterstattung darüber, wurde Druck auf die betreffenden Banken erzeugt. Sie haben den Dialog mit dem Pensionistenverband gesucht und wir konnten ein erstes Umdenken erreichen", so Glatz. Die Vertreter der Banken haben zugesagt, die demografische Entwicklung künftig in ihrer Geschäftspolitik zu berücksichtigen. So haben einige Banken bereits spezielle Kreditmodelle für Senioren entwickelt und die Bankenvertreter haben zugestimmt, auf Spesen bei IBAN-Verschreibern zu verzichten. Außerdem wurde zugesagt, dass nun beim Übergang von einem Gehalts- zu einem Pensionskonto der Überziehungsrahmen nicht mehr automatisch auf null gestellt wird.
"All diese unerhörten Diskriminierungen haben wir erfolgreich bekämpft und schauen den Banken genau auf die Finger, damit sie sich auch an ihre Zusagen halten. Wir werden nicht lockerlassen, bis jede Form der Altersdiskriminierung durch die Banken - von der Kreditkartenvergabe bis zum Überziehungsrahmen - endgültig der Vergangenheit angehört. Den Banken sei ins Stammbuch geschrieben: Wer ältere Menschen diskriminiert, der legt sich mit dem Pensionistenverband, der größten und stärksten Interessensvertretung der älteren Generation, an! Wir werden die Banken namentlich anprangern", stellt Glatz abschließend unmissverständlich klar.
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